Bei starkem Übergewicht Insulinresistenz und Diabetes mit Bewegung vorbeugen
Adipositas und Bewegungsmangel erhöhen das Risiko für einen Diabetes. Durch Aufnahme regelmässiger körperlicher Aktivitäten kann dieses Risiko deutlich gesenkt werden, so das Fazit von Experten am Deutschen Sportärztekongress in Frankfurt.
Diabetes und schweres Übergewicht erhöhen das Risiko für eine Herzkreislauferkrankung und damit für Herzinfarkt und Schlaganfall, das ist bekannt.
Meist entsteht bei Übergewichtigen zunächst eine Insulinresistenz, wie Experten vom Deutschen Diabetes Zentrum am Universitätsklinikum in Düsseldorf berichten. Das heisst es kommt zu einer Dysfunktion der Bauchspeicheldrüse. Dabei sind sowohl die Blutzuckerwerte als auch die Insulinwerte erhöht. Man spricht auch von einem Prä-Diabetes also einem Vorstadium von Diabetes. Bei schwerem Übergewicht kommt es ausserdem zu einer entzündlichen Aktivität des Fettgewebes, was wiederum die Entstehung von Arteriosklerose und in der Folge von Herzgefässerkrankungen fördert.
Körperliche Aktivitäten reduzieren sowohl die Insulinintensität wie auch die entzündliche Aktivität im Fettgewebe, was der Gesamtgesundheit und allen voran der Gefässgesundheit förderlich ist. Der positive Effekt von sportlichen Aktivitäten bei schwer Übergewichtigen auf das Diabetesrisiko und auf entzündliche Vorgänge im Fettgewebe sei im Blut nachweisbar und stärker als jedes bis heute angewendete Medikament, so die Experten abschliessend.
Bariatrische Chirurgie im Kampf gegen Übergewicht und Diabetes
Heute weiss man, dass bei einem BMI über 35 mit Ernährungsumstellung und Sport allein, Betroffene das Problem meist nicht mehr in den Griff bekommen. Deshalb wird hier grösstenteils eine chirurgische Behandlung, wie ein Magenband, eine Magenverkleinerung oder eine Magenbypass, empfohlen. Studien haben gezeigt, dass durch einen sogenannten bariatrischen Eingriff nicht nur die Pfunde purzeln, sondern auch ein Diabetes erfolgreicher behandelt wird als mit Medikamenten.
08.10.2014 - dzu