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Gesundheitsprobleme durch chronischen Nikotinkonsum

Nikotin ist ein sehr wirkungsvoller Stoff, der das gesamte Gefäss- und Nervensystem angreift. Durch den Nikotinkonsum wird unter anderem die Herztätigkeit beschleunigt, die Blutgefässe verengen sich und somit wird das Durchblutungssystem gestört. Viele Organe werden ungenügend mit Sauerstoff versorgt.

Die ersten körperlichen Folgen von starkem Rauchen über eine längere Zeitspanne sind:

  • Allgemein erhöhte Krankheitshäufigkeit
  • Schlechtere Durchblutung und schnellere Alterung der Haut
  • Beschleunigung des allgemeinen Alterungsprozesses
  • Öfters Komplikationen bei chirurgischen Eingriffen
  • Häufiger Husten mit Auswurf
  • Luftnot bei körperlicher Anstrengung
  • Schmerzhafte Beine beim Gehen
  • Herzstiche oder Herzschmerzen bei Anstrengungen

Herzkreislauferkrankungen durch chronischen Nikotinkonsum

Jahrelanger Nikotinmissbrauch kann früher oder später die Gefässe verschliessen und es kann zu verschiedenen Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems kommen.

Anatomie

Der Herzkreislauf

Da das Blut in ständiger Bewegung sein muss, schlägt das Herz etwa hunderttausendmal pro Tag, und pumpt das Blut so durch das gesamte Kreislaufsystem. Dabei arbeitet es wie eine Druck-Saug-Pumpe, die durch das Zusammenziehen (Systole) des Herzmuskels das Blut aus den Herzkammern hinausdrückt und beim Erschlaffen (Diastole) Blut aus den Vorhöfen ansaugt.

Die kleinsten Gefässe in den Geweben des Körpers heissen Kapillaren.

Sie sind auch ein Verbindungssystem zwischen Arterien und Venen. Hier gibt das Blut seinen Sauerstoff an die Gewebe ab (drei Minuten kann z.B. Hirngewebe ohne Sauerstoff "überleben") und nimmt Abfallstoffe und Kohlendioxid (CO2) auf. Durch die Blutadern (Venen) fliesst das Blut zurück zum Herzen und wird von hier aus durch die Lungenschlagader in die Lunge gepumpt, wo Kohlendioxid freigegeben und Sauerstoff aufgenommen wird. Durch die Lungenvenen gelangt das Blut zurück zum Herzen.

Das mit Sauerstoff angereicherte Blut aus der Lunge sammelt sich im linken Vorhof. Beim Erschlaffen des Herzmuskels öffnet sich die linke Segelklappe (Mitralklappe), und das Blut kann vom Vorhof in die linke Herzkammer fliessen. Wenn der Herzmuskel sich zusammenzieht, schliesst sich auch die Segelklappe wieder. Sobald der Druck durch die extreme Anspannung des Herzmuskels gross genug ist, wird die linke Taschenklappe zur Aorta (Aortenklappe) aufgestossen und das Blut durch die Körperschlagader in den Körperkreislauf gepumpt.

In den kleinsten Gefässen (Kapillaren) im Gewebe des Körpers, welche auch das Verbindungssystem zwischen Arterien und Venen bilden, wird Sauerstoff und Nährstoffe an die Zellen abgegeben. Nun kehrt das mit Kohlendioxid (CO2) und Abfallstoffen angereicherte Blut über die grosse Hohlvene zurück zum Herzen, diesmal allerdings in die rechte Herzhälfte. Von dort wird es - mit Hilfe der gleichen Pump- und Klappentechnik - weiterbefördert in die Lunge, wo es das Kohlendioxid abgibt, neuen Sauerstoff aufnimmt und zum linken Vorhof fliesst. Damit der Kreislauf reibungslos funktioniert, müssen jedoch beide Herzhälften gleichzeitig die gleiche Menge Blut pumpen. Sonst käme es irgendwo im Körper zu einem Stau.

Der Blutdruck

Ohne Druck könnte das Blut in den Adern nicht fliessen. Wie hoch er ist, wird von der Pumpleistung des Herzens und dem Durchmesser der Blutgefässe bestimmt. Der Druck entsteht, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht, um das Blut in die Arterien zu pressen. Je nachdem ob sich der Herzmuskel in der Anspannungs- (Systole) oder Entspannungsphase (Diastole) befindet, ist der Blutdruck in den Gefässen höher oder niedriger.

Deshalb ergeben sich bei der Blutdruckmessung immer zwei Werte, die in Millimetern (mm) auf einer Quecksilbersäule (Hg) angegeben werden.

Als Richtwerte für den Blutdruck gelten:

 Kinder bis 10 Jahre normal 90/60 mmHg
 Erwachsene normal 120/80 bis 140/90 mmHg
 niedriger Blutdruck  unter 105/60 mmHg
 erhöhter Blutdruck 140/90 bis 160/95 mmHg
 hoher Blutdruck über 160/95 mmHg

 

Die vom Herzen ausgelöste Blutdruckwelle kann man als Puls an verschiedenen Stellen im Körper tasten, besonders gut ist sie am Handgelenk spürbar. Im Lauf eines Tages verändert sich der Blutdruck viele Male. Ob wir schlafen, körperlich arbeiten oder uns aufregen: Immer ist der Sauerstoff-, Nährstoff- und damit der Blutbedarf ein anderer. Dazu ist ein fein abgestimmtes Steuersystem nötig, das die Blutmenge, die das Herz pro Minute pumpt, bestimmt und so gezielt die Verteilung des Blutes im gesamten Körpter über die Gefässe und den Blutdruck reguliert.

Die Steuerzentralen befinden sich im Gehirn. Sie werden durch Messfühler (Druckrezeptoren) an der Halsschlagader, in der Aorta und in den Nierenarterien über den aktuellen Blutdruck "informiert" und veranlassen über das vegetative Nervensystem, dass das Herz und die Gefässe sich dem veränderten Bedarf anpassen.

Wie misst man den Blutdruck?

  • Eine Blutdruckmanschette wird um den freien Oberarm gelegt und aufgepumpt. Dadurch wird die Blutversorgung des Armes unterbrochen.
  • Der Arzt hält ein Stethoskop an die Schlagader (Arterie) in der Ellenbogenbeuge und lässt langsam die Luft aus der Manschette.
  • Der Druck wird mit Hilfe eines Druckmessers (Manometers) an der Manschette gemessen.
    Die Zahl, die das Manometer beim ersten hörbaren Pulsschlag zeigt, entspricht dem systolischen Druck (oberen Wert).
  • Ist der Pulsschlag in der Arterie gerade noch hörbar und verschwindet kurz darauf, kann man den diastolischen Druck (unteren Wert) ablesen. Beide Werte werden notiert.
  • Durch die Aufregung bei einem Arztbesuch oder im Krankenhaus kann der Blutdruck zunächst erhöht sein. Deshalb wird der Blutdruck oft mehrmals gemessen.
  • Der Blutdruck kann auch mit Hilfe eines tragbaren Geräts über einen oder mehrere Tage gemessen und aufgezeichnet werden.
  • Es gibt eine Reihe automatischer Blutdruckmessgeräte, die man auch selbst zu Hause bedienen kann.

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Es ist erwiesen, dass jahrelanger Nikotinkonsum zu verschiedenen Krebskrankheiten führen kann. Wir beschreiben hier die wichtigsten Krebsarten.

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Tagungsberichte

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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