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Akuter Vestibiluarisausfall und daraus resultierende Schwindelattacken

Eine Patientin berichet über ihre Erfahrungen mit einem akuten Vestibularisausfall, der wahrscheinlich durch ein Virus ausgelöst worden war.

Panik

H.E. ist 42 Jahre alt und Marketing-Managerin. Ursprünglich stammt sie aus Flandern. Sie weiss nicht mehr, welches Innenohr (das rechte oder das linke) vor knapp zwei Monaten seine Funktion verlor. Sie konnte zu keinem Zeitpunkt weder während noch nach einem Schwindelanfall den Ursprung ihrer Beschwerden bestimmen. Eines Abends, als sie nach einem Besuch von Freunden bereits im Bett lag, hatte sie für einen kurzen Moment ein seltsames Gefühl, als sie gerade die Hand ausstrecke, um das Licht zu löschen. "Auf einmal drehte sich für ein paar Sekunden alles." H.E. beunruhigte sich nicht und schlief ein. Aber etwas später um etwa drei Uhr morgens wurde sie durch den Schwindel geweckt.

"Wenn ich die Augen öffnete, wurde ich fast ohnmächtig, so sehr drehte sich alles. Mein Magen spielte verrückt, mir war übel, und ich wollte zur Toilette, aber ich konnte einfach nicht. Mein Herz schlug so schnell, dass ich zuerst an einen Herzanfall glaubte." Den Rest der Nacht musste sie sich ständig übergeben und konnte sich nicht in ihrem Bett bewegen. "Die geringste Bewegung selbst mit den Augen war für mich unerträglich." H.E. bekam Panik. "Ich hatte grosse Angst, ich wusste nicht, was mit mir geschah, und ich fühlte mich vollkommen hilflos und gelähmt. Ich dachte, es wäre aus, und ich würde sterben."

Eine beruhigende Diagnose

Am nächsten Morgen machte sich ihr Mann auf die Suche nach einem Arzt. Es war Samstag. Die Suche dauerte einige Zeit, und währenddessen blieb die Toilette für die Patientin weiterhin ausser Reichweite. Endlich erschien der Arzt, der einige Tests durchführte, eine Cupulolithiasis diagnostiziert und H.E. beruhigte. Aber weder der Schwindel noch die Übelkeit wurden besser. Als auch am Sonntag keine Besserung eintrat, wurde die junge Frau ins Krankenhaus eingeliefert. "Ich weiss nicht, wie ich die Treppe hinabgestiegen bin. Danach habe ich mich ins Auto gelegt." Man führte einige weitere Tests durch, um die Diagnose stellen zu können. Es handelte sich um einen akuten Vestibularisausfall. Ihr gegenwärtiger Zustand konnte einige Wochen dauern!

"Ich blieb eine Woche in meinem Bett. Dabei liess ich meine Augen geschlossen, da ich mich so noch am besten fühlte. Ich hatte solche Angst vor diesem Gefühl, meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Dabei hatte man mir doch gesagt, dass ich versuchen sollte, mich soviel wie möglich zu bewegen. Aber ich konnte es beim besten Willen nicht." Trotzdem ging es ihr von Tag zu Tag allmählich besser. "Am folgenden Wochenende ging es dann schon wieder einigermassen, auch wenn ich extrem erschöpft war." In der folgenden Woche nahm H.E. ihre Arbeit wieder auf, und in der dritten Woche war sie praktisch wieder vollkommen gesund.

Vollständige Genesung

Fast zwei Monate nach diesem Schock berichtet die junge Marketing-Managerin heute, dass sie keine Spätfolgen an sich feststellen kann. "Nein, ich bin nicht traumatisiert. Ich hatte das Glück, dass es mir zu Hause und im Beisein meines Mannes passiert ist. Im Februar gab es mehrere Fälle, und dies würde die Annahme bestätigen, dass es sich um einen Virus gehandelt hat. Man hat mir auch gesagt, dass dies im Allgemeinen nur einmal im Leben vorkommt, und dass es praktisch ausgeschlossen ist, ein zweites Mal zu erkranken."

 

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
 
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