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Stuhluntersuchung: eine möglichst frische Stuhlprobe wird im labor untersucht
Stuhluntersuchung: eine möglichst frische Stuhlprobe wird im labor untersucht

Was ist eine Stuhluntersuchung

Bei der Stuhluntersuchung wird eine möglichst frische Stuhlprobe im Labor untersucht. Veränderungen in der Beschaffenheit (Aussehen, Konsistenz, Gewicht, Geruch) und Zusammensetzung des Stuhls geben wichtige Hinweise auf Erkrankungen der Verdauungsorgane. Der Stuhl kann beispielsweise auf verschiedene Krankheitskeime (Bakterien, Pilze, Parasiten) oder auf nicht sichtbares (okkultes) Blut untersucht werden (Hämoccult-Test). Durch eine Stuhluntersuchung auf Fettgehalt, Verdauungsrückstände und Verdauungsenzyme werden unter anderem Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, der Leber und der Gallenwege festgestellt. Der Hämoccult-Test dient ausserdem zur Krebsfrüherkennung (Darmkrebs).

Die Stuhluntersuchung ist eine Untersuchung aus der Gastroenterologie, ein Teilgebiet der Inneren Medizin.

Bedarf es einer speziellen Vorbereitung auf die Untersuchung

Eine Stuhluntersuchung kann ohne besondere Vorbereitungen durchgeführt werden.

Was wird vor der Untersuchung abgeklärt

Für eine Stuhluntersuchung ist vorher keine spezielle Abklärung notwendig.

Wie wird eine Stuhluntersuchung durchgeführt

Die Stuhlprobe wird vom Patienten selbst aus dem normal abgesetzten Stuhl entnommen. Dafür erhält man vom Arzt ein Stuhlentnahme-Set mit Stuhlröhrchen, Löffel und Schraubverschluss. Der Stuhl soll nicht in Kontakt mit dem Urin oder Spülwasser kommen. Daher erfolgt der Stuhlabsatz am besten auf einen ''Stuhlfänger'', den man ebenfalls in der Arztpraxis bekommt. Alternativ können mehrere Lagen Toilettenpapier in die Toilettenschüssel gelegt werden. Man kann auch mehrere Lagen Toilettenpapier quer über die Toilettenöffnung legen und mit der Toilettenbrille festklemmen. Der Stuhl wird dann auf diese ''Hängebrücke'' abgesetzt. Mit dem beigefügten Löffel befüllt man das Stuhlröhrchen zu etwa dreiviertel mit einem möglichst zusammenhängendem Stück Stuhl. Wichtig ist, nicht im Stuhl herumzustochern, damit nicht zusätzlich Sauerstoff ins Innere der Stuhlprobe gelangt. Dadurch würden bestimmte Bakterienarten im Stuhl nicht überleben. Das fest verschlossene Stuhlröhrchen wird in der Arztpraxis abgeben und im Labor untersucht.

Wann wird eine Stuhluntersuchung eingesetzt

Eine Stuhluntersuchung dient vor allem zur Diagnose von Erkrankungen der Verdauungsorgane sowie zur Krebsvorsorge (Darmkrebs).

Häufige Gründe für eine Stuhluntersuchung sind:

  • Hämoccult-Test zum Nachweis von verstecktem (okkultem) Blut im Stuhl: Darmpolypen, Darmdivertikel, Darmkrebs
  • Durchfallerkrankungen durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten, Wurmbefall (Bandwurm)
  • Magenentzündungen und Darmentzündungen: Reizdarm, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa
  • Verdauungsstörungen, Stoffwechselstörungen (Bauchspeicheldrüsenschwäche, Gallenabflussstörungen (Verschlussikterus) Nahrungsrückstände, Fettgehalt)
  • Erkrankungen der Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse
  • Allergische Erkrankungen: Verdauungsschwäche, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Zöliakie
  • Verdauungsstörungen: Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Stuhlunregelmässigkeiten

Hat die Stuhluntersuchung Nebenwirkungen

Die Stuhlprobe wird aus dem normal ausgeschiedenen Stuhl entnommen. Es sind daher keine Risiken zu befürchten.

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
  
 
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