Darmspiegelung als effektive Darmkrebsvorsorge
Je häufiger Darmspiegelungen durchgeführt werden, desto niedriger ist das Darmkrebsrisiko in der Bevölkerung, wie eine Schweizer Studie an der Urner Bevölkerung belegt.
Die Bevölkerung des Kantons Uri eignete sich deshalb gut, da sie sich durch ihre ethnische Vielfalt und durch eine geringe Bevölkerungsmigration auszeichnet.
Die Studie analysierte sämtliche Darmspiegelungen während einem Jahr und die Beobachtungszeit dauerte sechs Jahre. Zusätzlich erhoben die Forscher mehrere Darmkrebs-Risikofaktoren (Alter, Geschlecht, Lebensstil, Rauchen, BMI, Bewegung, Ernährung, Familienanamnese und Einkommensklasse)
Resultat: Bei Personen, die sich regelmässig einer Darmspiegelung unterzogen, war das Darmkrebsrisiko deutlich geringer als bei jenen, die keine Darmkrebsvorsorge betrieben. Und: Das Darmkrebsrisiko lag bei Personen mit niedrigem Einkommen deutlich höher als bei Personen mit einer qualifizierten Ausbildung. Rauchen und Darmkrebsfälle in der Familie waren ebenfalls deutliche Risikofaktoren für Darmkrebs.
Trotz geringer Teilnehmerzahl, dem Studiendesign (die Teilnehmer waren nicht zufällig gewählt) und der ethnischen Vielfalt der Bevölkerung zeigen die Ergebnisse, dass regelmässige Darmspiegelungen, mit gleichzeitiger Entfernung von Polypen (Polypen gelten als Vorstufen von Darmkrebs) das Darmkrebsrisiko und Todesfälle auf Grund von Darmkrebs deutlich senken können, wie die Forscher im Fachblatt Gastrointestinal Endoscopiy schreiben.
Anmerkung: Die Krebsliga empfiehlt generell, ab dem 50. Lebensjahr regelmässige Darmkrebs-Vorsorge-Untersuchungen durchzuführen. Die zwei wichtigsten Untersuchungsmethoden sind der „Blut-im-Stuhl-Test“ und die Darmspiegelung. Welche Untersuchungsmethode die geeignetere ist, sollte mit dem untersuchenden Arzt besprochen werden.
07.08.2012