Jüngste Patientin mit Typ-2-Diabetes ist dreijährig
Früher nannte man den Typ-2-Diabetes auch Altersdiabetes. Immer häufiger leiden aber auch junge Menschen an dieser Form der Zuckerkrankheit. Fehlernährung und schweres Übergewicht sind die häufigsten Ursachen - wie auch das Beispiel eines kleinen Mädchens zeigt, dessen Fall am diesjährigen Europäischen Diabeteskongress in Stockholm vorgestellt wurde.
Eine der vielen Erkenntnisse war, dass sich weltweit die Fälle von schwerem Übergewicht bei Kindern in den letzten 30 Jahren verdoppelt haben.
Der Mangel an Bewegung im Freien sowie mangelnde Schulbildung werden ebenfalls schon länger als Adipositas-Risiko diskutiert. Studien dahingehend haben ergeben, dass bei Kleinkindern (3-5-jährig) eine kinderunfreundliche Umgebung (fehlender Garten, Mangel an Spielplätzen) das Risiko für Übergewicht fördert und dies trotz ausreichender Schulbildung.
Dass dies nicht ohne Folgen bleibt, zeigen weitere Studienerkenntnisse: So belegten Forscher bei chinesischen Studienteilnehmern einen Zusammenhang zwischen schwerem Übergewicht bei Jugendlichen und der späteren Entwicklung eines Typ-2-Diabetes. Der Zusammenhang bestand auch dann, wenn sonst kein Diabetes oder keine Adipositas in der Familie vorkamen.
Jüngste Patientin mit Typ-2-Diabetes
Kinderärzte aus Houston, Texas, stellten dann noch den Fall der jüngsten, jemals erfassten Patientin mit Typ-2-Diabetes vor. Mit seinen 35 Kilogramm wog das dreijährige texanische Mädchen um 15-20 Kilogramm mehr als seine Altersgenossen. Erhöhtes Harnausscheiden sowie grosser Durst waren zum Zeitpunkt der Untersuchung die einzigen Hinweise auf einen Diabetes. Im Blut stellten die Ärzte stark erhöhte Blutzuckerwerte, deutlich erhöhte Insulinwerte und weitere auf Diabetes hinweisende Werte fest. Für Typ-1-Diabetes – also die angeborene Blutzuckerkrankheit (auch juvenile Zuckerkrankheit genannt) – fanden die Ärzte keine Belege. Mit den Resultaten der Blutuntersuchungen sowie dem Aussehen des Mädchens (Adipositas) war für die Ärzte klar, dass es sich um einen Typ-2-Diabetes handeln müsse.
Das Mädchen bekam antidiabetische Medikamente und die Eltern wurden angewiesen, das Mädchen streng und kontrolliert zu ernähren und die körperlichen Aktivitäten des Mädchens zu erhöhen. Sechs Monate später wog das Mädchen noch 75% des Ausgangsgewichts, die Blutzuckerwerte hatten sich normalisiert und die medikamentöse Therapie konnte damit eingestellt werden.
Fazit: Einmal mehr wurde bewiesen, dass gesunde, ausgewogene Ernährung und viel Bewegung zu einem Normalgewicht führen und vor Diabetes schützen können. Wie die gesundheitliche Entwicklung des Mädchens weitergeht, wird sich weisen.
Sicher ist: Adipositas/schweres Übergewicht und Typ-2-Diabetes haben schwerwiegende gesundheitliche Folgen, auch schon bei den Kleinsten.
- Krankheit - Typ-2-Diabetes, Zuckerkrankheit Typ 2
- Krankheit - Adipositias, schweres Übergewicht, Fettleibigkeit
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01.10.2015