Richtige HIV-Behandlung der Schwangeren schützt deren Kinder
Eine britisch-irische Studie mit über 5’000 HIV-positiven Schwangeren zeigte, dass die richtige HIV-Behandlung der Mutter, das Überstragungsrisiko auf das Kind deutlich senkt.
In den 90er-Jahren, als es noch keine wirksamen Medikamente gegen das HI-Virus gab, lag die Infektionsrate für Kinder infizierter Mütter bei 20%. Später senkten wirksame Medikamente und eine konsequente Behandlung das Übertragungsrisiko auf 1.2%.
Dank richtiger HIV-Behandlung normale Geburt
Die Forscher der University College London betonen, dass erstmals so niedrige Infektionsraten in der Bevölkerung beobachtet wurden. Die HIV-Behandlung schwangerer Frauen in Grossbritannien besteht aus einer Kombination von antiretroviralen Medikamenten. Die Medikamente sind dabei häufig so wirksam, dass oft eine normale Geburt - bei der ein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht - möglich wird. Es scheint aber ein direkter Zusammenhang zwischen der Anzahl der übertragenen Infektionen und der Art der Geburt zu bestehen. Denn: bis 14 Tage vor der Geburt lag die Infektionsrate bei 0.8 Prozent.
Einen Grund für diese positive Entwicklung sehen die Forscher darin, dass die meisten Frauen in Grossbritannien und Irland, einem HIV-Test vor der Geburt zustimmten. Dank dieser Tests stieg die Zahl der vorgeburtlichen HIV-Diagnosen von 70% im Jahr 2000 auf 95% im Jahr 2005.
HIV-Medikamente für Frauen in Entwicklungsländern
Ein Bericht der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2006 zeigt, wie notwendig der Zugang zu HIV-Medikamenten, insbesondere auch für Schwangere in Entwicklungsländern ist. Weniger als 10% der infizierten Frauen bekommen dort die richtige Behandlung, was die Zahl der Infizierten steigen lässt. Die Ergebnisse der aktuellen Studie zeigen aber, dass die frühzeitige HIV-Diagnose und die entsprechende Behandlung von Schwangeren, die Übertragung deutlich senken, so die Autoren.
08.05.2008