Initiative Kinderwunsch: Broschüre klärt Paare auf
Eine wissenschaftliche Studie kommt zum Schluss, dass in den entwickelten Ländern rund drei Viertel (74%) der Paare mit unterfülltem Kinderwunsch keine Hilfe in Anspruch nehmen oder vorzeitig aus der Abklärung und Behandlung aussteigen.
Forschungsergebnisse der Initiative Kinderwunsch belegen, dass viele Paare schlecht oder gar nicht über die verschiedenen Ursachen der Kinderlosigkeit aufgeklärt sind.
Experten bemängeln zudem die fehlenden Möglichkeiten, die Paaren mit Empfängnisproblemen zur Verfügung stehen sollten.
Beinahe die Hälfte (48%) der Paare berichten, dass viele Kinderwunsch-Behandlungen verwirrend und nicht sehr einladend seien.
Dank dem weltweiten Schulterschluss von Patientenorganisationen und Fachexperten wurde eine einfach verständliche Wegleitung veröffentlicht, die das Tabu Kinderlosigkeit brechen und die Hemmschwelle für Beratung und Behandlung senken will.
Ziel der Initiative Kinderwunsch ist es, Paare mit Kinderwunsch und Empfängnisproblemen weltweit zu unterstützen und mehr Menschen die Hilfestellungen zu bieten, die sie benötigen. Dieses Ziel sollte erreicht werden durch:
- Thematisierung der sozioökonomischen, kulturellen und emotionalen Aspekte rund um die Fragen des Kinderwunsches und moderner Therapiemöglichkeiten.
- Ausführliche professionelle Beratung und Information über die heute der Medizin zur Behandlung des unerfüllten Kinderwunsches zur Verfügung stehende Methoden.
- Klärung von Missverständnissen und Aufräumen mit Mythen im Zusammenhang mit den verschiedenen Behandlungsmethoden.
- Verbesserung der Information über die ganze Bandbreite der Behandlungsmöglichkeiten und über die zusätzliche Unterstützung, die den Patienten zur Verfügung steht.
Der Leitfaden orientiert offen über die Erfolgschancen, aber auch über die Risiken der einzelnen Behandlungsmethoden und über die Belastungen für die Betroffenen. "Der Stress für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch kann sowohl ohne als auch bei einer Behandlung enorm gross sein, entweder durch den Druck von aussen oder durch die psychischen und physischen Belastungen für die Partner," stellt Brigitte Eichenberger, Leiterin der Infoline Kinderwunsch fest.
Durch fachgerechte Beratung und Vorbereitung auf die Abklärungen und Behandlungen und die möglichen Belastungen kann der Stress reduziert werden.
Die Initiative Kinderwunsch (Assisted Conception Task Force, ACT) ist eine internationale Arbeitsgruppe und setzt sich aus Patientenvertretern und Gesundheitsexperten aus weltweit 20 Ländern zusammen, die ein spezielles Interesse an Empfängnisproblemen haben und über besondere Fachkenntnisse auf diesem Gebiet verfügen. Unterstützt wird die Initiative von der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) und der Schweizerischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin (SGRM).
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28.08.2006