Adipositas: Fastenperioden schützen vor Diabetes
Übergewicht kann zu einer Vorstufe (Insulinresistenz) von Diabetes Typ 2 führen. Wird nun ab und zu gefastet, kann der Energiestoffwechsel wieder optimiert werden, was ein deutlicher Schutz vor Diabetes ist.
Deutsche Ernährungswissenschaftler bringen es an den Tag: Nicht die Crashdiät oder Kalorienzählen bringen die Pfunde zum Schmelzen und optimieren den Energiestoffwechsel, sondern der zeitweilige (intervallmässige) komplette Verzicht auf Nahrung.
Schweres Übergewicht gilt als Risiko für einen Diabetes Typ 2. Viele Adipöse entwickeln zunächst eine Insulinresistenz, was als Vorstufe eines Diabetes (auch Prädiabetes genannt) gilt. Bei der Insulinresistenz reagieren vor allem die Muskel-, Leber- und Fettzellen nicht mehr ausreichend auf Insulin. Insulin reguliert die Zuckeraufnahme aus dem Blut in die Gewebe und wirkt dadurch blutzuckersenkend. Auch im Fettstoffwechsel spielt Insulin eine wichtige Rolle. Reagieren die Zellen nicht mehr ausreichend auf Insulin und kann der Körper die Insulinresistenz nicht mehr durch eine verstärkte Insulinproduktion ausgleichen, entgleist der Stoffwechsel und man spricht von einem Typ-2-Diabetes, schreiben die Experten des Deutsches institutes für Ernährungsforschung DIFE.
In einem Tierexperiment mit dicken Mäusen konnten die Wissenschaftler die positiven Auswirkungen auf das Gewicht sowie auf den Stoffwechsel der Tiere aufzeigen. Die Mäuse bekamen nur jeden zweiten Tag, dafür aber uneingeschränkt, fettreiches Futter. An den futterlosen Tagen bekamen sie nur Wasser zum Trinken. Verglichen mit ihren Geschwistern, die nach Belieben fressen durften, erhöhte sich bei den fastenden Mäusen die Insulinempfindlichkeit deutlich, das heisst die Zellen reagierten auf das Insulin, und damit sank das Risiko für Diabetes Typ2.
Laut den Forschern senkte die nahrungslose Zeit insbesondere diejenigen Leberfettwerte, die schon länger im Verdacht stehen, eine Insulinresistenz zu fördern. Weitere Messdaten zeigten, dass die Muskeln der Mäuse durch das Fasten besser in der Lage waren, zwischen Verbrennung von Kohlehydraten und Fetten zu wechseln. Laut den Forschen, können solche Fastenperioden auch auf den Menschen übertragen werden.
Intervallfasten – keine Diät zur längerfristigen Gewichtsabnahme
Zur langfristigen stabilen Gewichtsabnahme empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE das Intervallfasten - z.B. eine Mahlzeit auslassen - hingegen nicht. Mehr bringen würden eine komplette Ernährungsumstellung, Verhaltensänderungen und die Steigerung von körperlicher Bewegung. Eine vollwertige und ausgewogene Ernährung plus etwa 30-60 Minuten Bewegung täglich würden das Gewicht nachhaltiger regulieren.
Tipps zur vollwertigen Ernährung
Vollwertige Ernährung sollte aus sättigenden Lebensmitteln mit niedriger bis mittlerer Energiedichte, das heisst mit bis 225 kcal pro 100 Gramm, stammen, so die Experten. Beispiele von sättigenden Nahrungsmitteln mit einer niedrigen Energiedichte: zwei Äpfel (250g), sechs Karotten (450g), 300 g fettarmes Joghurt. Im Gegensatz dazu enthält ein halbes Croissant ebenso viele Kalorien (150g) und ist, wie man weiss, weniger nachhaltig sättigend.
05.05.2015 - dzu