Jedem seine Diät zur Gewichtsreduktion
So zahlreich wie die Diäten, so zahlreich sind die Menschen, die mit verschiedenen Ernährungsmethoden schon versucht haben, Gewicht zu verlieren. Israelische Forscher haben nun herausgefunden, dass wahrscheinlich jeder Mensch auf verschiedene Nahrungsmittel anders reagiert und es somit individuelle Diätpläne braucht.
Israelische Forscher am Weizmann-Institut für Wissenschaft haben während zwei Jahren 800 Männer und Frauen auf ihre Gesundheitsdaten und Ernährungsweisen hin beobachtet. Die Teilnehmer waren zwischen 18-und 70-jährig, mehr als die Hälfte davon übergewichtig und ein Teil (22%) adipös (BMI über 30). Keiner der Teilnehmer litt unter Diabetes.
In der ersten Phase wurden während einer Woche die Blutzuckerspiegel der Teilnehmer alle 5 Minuten automatisch mithilfe eines sogenannten Glucometers gemessen (kleines tragbares Gerät mit einem Sensor direkt unter der Haut). Mittels einer App wurde zudem erfasst, was zu welchem Zeitpunkt gegessen wurde. Schlafgewohnheiten oder ungewöhnliche Momente wie Stress sowie körperliche Aktivitäten wurden ebenfalls dokumentiert. Die so gesammelten Daten mit über 46'000 Mahlzeiten, Snacks etc. verglichen die Forscher mit Veränderungen der Blutzuckerwerte bei den einzelnen Personen.
Es zeigte sich, dass die Blutzuckerspiegel beim Konsum verschiedener Nahrungsmittel bei den einzelnen Testpersonen unterschiedlich reagierten. Das heisst: Bei den einen schossen die Blutzuckerwerte nach bestimmten Lebensmitteln dramatisch in die Höhe, bei anderen Testpersonen reagierte der Blutzuckerspiegel nach demselben Nahrungsmittel kaum.
Die Forscher schlussfolgerten, dass eine übergewichtige Person erstmal herausfinden muss, welche Lebensmittel für sie als Diätmethode günstiger sind. Denn: Für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion ist es bedeutsam, dass die Blutzuckerwerte nach dem Essen nicht allzu stark ansteigen. Ein hoher Blutzuckerspiegel erhöht gleichzeitig die Ausschüttung von Insulin. Das Insulin sorgt unter anderem dafür, dass Blutzucker in Form von Fett abgespeichert wird. Ausserdem senkt eine zu starke Insulinausschüttung den Blutzucker zu stark und man bekommt schneller wieder Hunger. Im Vergleich zu Süssigkeiten wird durch den Konsum von Salat der Blutzuckerspiegel "normalerweise" nicht allzu stark angehoben.
Um mit ihrer These weiterzukommen, nahmen die Forscher auch das individuelle Darmbakterienprofil unter die Lupe und konnten so für einzelne Probanden die ganz persönliche Ernährungsweise ausarbeiten. Und sie staunten nicht schlecht: Für einige Testpersonen wurde zum Beispiel Glace oder Schokolade für gut befunden, bei anderen stiegen die Blutzuckerwerte hingegen nach Tomaten viel zu stark an.
Das Fazit: Jedem seine eigene persönliche Diät? Um diese These zu erhärten, haben die Forscher eine weitere Studie mit mehreren tausend Menschen begonnen.