Übergewicht: Apps zur Gewichtsreduktion überschätzt
Die mobile Anwendungssoftware, kurz App, für Gesundheitsthemen boomt. Bereits können Diabetiker ihre notwendigen Insulinwerte per App berechnen lassen. Auch Apps zur Gewichtsreduktion gibt es schon viele. Eine Studie hat die Wirkung von Diät-Apps unter die Lupe genommen.
Insbesondere die Jugendlichen der sogenannten Digital-Nativ-Generation, also jene, die mit digitalen Technologien wie Smartphones und anderen Computern aufwachsen, sind ein beliebtes Zielpublikum für die Anwendung von Apps.
Forscher der Duke University in North Carolina haben Diät-Apps und andere Apps zur Gewichtsreduktion an Personen dieser Zielgruppe getestet und die Wirkung mit zusätzlicher persönlicher Betreuung sowie Informationen in Papierform verglichen.
365 übergewichtige Personen ( BMI mindestens 25 oder mehr ) im Alter zwischen 18 und 35 Jahren konnten für die Tests gewonnen werden. Für 24 Monate wurden die Teilnehmer in drei Gruppen eingeteilt: Die einen nutzten zur Gewichtsreduktion lediglich eine App, die anderen bekamen zusätzlich zur App-Nutzung eine persönliche Betreuung und die dritte Gruppe erhielt einen Zettel von einem Arzt mit Diätmassnahmen. Die Einteilung der Testpersonen erfolgte zufällig.
Die App-Nutzer verloren nicht mehr Gewicht als jene, die sich an die Diätregeln auf Papier hielten. Die App-Nutzer, die zusätzlich persönlich betreut wurden, verloren in den ersten 6 Monaten zwar deutlich mehr an Gewicht, danach aber nicht mehr und am Ende der Studie war die Verlustdifferenz bei ihnen auch nicht viel grösser als bei den anderen. Der Gesamtgewichtsverlust der Teilnehmer betrug mehr oder weniger ein Kilogramm.
Fazit der Forscher: Apps zur Gewichtsreduktion nützen auch nicht mehr als ein Zettel mit Diätvorschlägen. Etwas besser ist die Wirkung solcher Apps, wenn die Betroffenen zusätzlich noch persönlich betreut werden.
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16.11.2015 - dzu