Alkohol löst keine Einschlafprobleme
Von
(Dr. med. Gerhard Emrich)
Alkohol kann das Schlafverhalten auch bei gesunden Menschen tiefgreifend und folgenreich beeinflussen.
Der sogenannte Schlummertrunk als Einschlafhilfe ist trügerisch. Zwar verkürzt sich die Einschlafzeit, doch verändert sich durch den Alkoholkonsum die Dauer der einzelnen Schlafstadien.
Die schlaffördernde Wirkung wirkt sich wegen des raschen Alkoholabbaus bei Gesunden nur auf die erste Nachthälfte aus. Anschliessend stören Alkoholentzugseffekte das normale Schlafverhalten.
Dazu können Wachperioden, Alpträume, Herzrhythmusstörungen, Schwitzen, Magenbeschwerden, Kopfschmerzen oder Harndrang gehören. Diese Symptome können auch dann auftreten, wenn nach Alkoholkonsum einige Stunden vor der Bettruhe kein Alkohol im Blut mehr nachweisbar ist.
Deshalb löst die Selbstbehandlung mit Alkohol zum beschleunigten Einschlafen das Schlafproblem nicht, sondern führt im Gegenteil eher zur Förderung von Schlafproblemen.
Springer online
15.02.2005
15.02.2005
Dr. med. Gerhard Emrich
Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.