Alkohol stört die Schlafqualität
Der berühmte Absacker nach einem schweren Abendessen oder nach einer Party stört den Schlaf erheblich und der regelmässige Alkoholkonsum reduziert zudem die Hirntätigkeit, wie Australische Forscher schreiben.
Die Forscher der Universität Melbourne analysierten in einem Experiment 24 gesunde Studenten, die nach eigenen Angaben Alkohol meist mässig konsumieren. Mittels EEG-Aufnahmen (Messung der Hirnströme) untersuchten die Forscher die Hirntätigkeit der Studenten nach Alkoholkonsum unmittelbar vor dem Zubettgehen und verglichen die Ergebnisse mit der Hirntätigkeit von Studenten, die keinen Alkohol getrunken hatten.
Es zeigten sich klare Unterschiede bei den Alkoholgeniessern und den anderen Studenten: Unter Alkohol fielen die Studenten zwar früher in die erste Schlafphase (Slow Wave Sleep Phase oder auch Non REM Phase). Diese Schlafphase zeigt sich in verlangsamter Atmung und Puls, die Körpertemperatur sinkt und die Muskeln sind entspannt – geträumt wird in dieser Phase nicht.
Später allerdings fanden die Forscher Störungen in den Hirnströmen, die darauf hindeuteten, dass sich die Studenten nicht wirklich in der Tiefschlafphase befanden. Ähnliche Veränderungen dieser Aktivität im Schlaf wurden schon bei Patienten beobachtet, die unter chronischen Schmerzen leiden, so die Forscher. Ist die Tiefschlafphase aber gestört, wird der Schläfer unruhig und fühlt sich anderntags nicht ausgeschlafen und nicht leistungsfähig. Passiert dies über einen längeren Zeitraum hinweg, wirkt sich dies auch auf kognitive Fähigkeiten wie Lern- oder Merkfähigkeit aus.
Ob dies nun ausdrücklich für den vornächtlichen Alkoholkonsum oder ebenfalls für den Tageskonsum gilt, müssten weitere Studien ergeben, so die Forscher. Jedenfalls ersehen sie Alkohol nicht als geeignetes Ruhe- und Schlafmittel.
22.01.2015