Alkoholisierte auf dem Notfall
Immer mehr Notfallpatienten müssen wegen Alkoholvergiftung behandelt werden. Besonders alarmierend ist dieser Befund bei den 16- bis 25-Jährigen, wie eine Studie des Inselspitals ergab.
Gemäss der noch unveröffentlichten Studie des Universitären Notfallzentrums für Erwachsene am Inselspital Bern ist die Anzahl von Alkoholvergiftungen bei den medizinischen Notfallpatienten von 1.4% im Jahr 2000 auf 3.3% im Jahr 2007 angewachsen. Bei den 16- bis 25jährigen stieg dieser Prozentsatz sogar von 2,6 auf 6.5%.
Durchschnitt: über 2 Promille Insgesamt behandelte der medizinische Erwachsenen-Notfall des Universitätsspitals Bern in diesen acht Jahren 1'763 Patienten mit Alkoholvergiftung. 1'422 davon waren Erstdiagnosen, 341 „Wiederholungstäter“, wovon die meisten über 35 Jahre alt. Unter den Patienten befanden sich anderthalbmal soviele Männer wie Frauen. Die durchschnittliche Promillezahl des Blutalkoholgehalts betrug 2.25 und bei den Jungen 1.67 Promille.
Alk, Gras und Coke
Bei den 16- bis 25-Jährigen wurden zusätzlich „Mischvergiftungen“ erhoben, das heisst Alkohol- kombiniert mit Drogenmissbrauch oder zusätzlicher Medikamenteneinnahme. 96 der 418 erfassten Jungen (23%) hatten neben Alkohol auch andere Drogen konsumiert, vor allem Cannabis und Kokain. Typische Partydrogen wie Ecstasy wurden dagegen nur in 2.4% der untersuchten Fälle nachgewiesen. Der GHB Nachweis („K.O.-Tropfen“, liquid ecstasy), ist nicht einfach, daher können dort keine Zahlen genannt werden. In 9.1% der Fälle waren neben dem Alkohol auch Medikamente im Spiel, meistens bei Patienten mit Selbstmord-Absichten.
15.03.2010