Extremer Alkoholkonsum auf Partys
Die britische Health Development Agency (HAD) veröffentlichte erschreckende Zahlen zum Alkoholkonsum der Briten. Jeder dritte Mann trinkt gesundheitsschädigende Alkoholmengen und die Kosten im Gesundheitswesen, die durch chronischen Alkoholkonsum entstehen, seien auf über 29 Mrd. Euro zu schätzen.
Seit 2001 sei der Alkoholkonsum bei den Frauen deutlich gestiegen. 17% trinken mehr als 14 Alkoholeinheiten pro Woche, im Jahre 2001 waren es noch 12%. Bei den Männern sind es 27%, die mehr als die nichtgesundheitsschädigende Menge von 21 Alkoholeinheiten pro Woche zu sich nehmen. Eine Alkoholeinheit enspricht dabei einem kleinen Glas Bier oder Wein (9g Alkohol).
Zugenommen habe das Binge drinking (extremer Alkoholkonsum) an Partys oder feierlichen Anlässen. Das Binge drinking wird von 40% der Männer und 22% der Frauen praktiziert. Erschreckend der Anstieg der Binge-drinker unter den Jugendlichen: in der Gruppe der elf bis 15-jährigen sei der Prozentsatz von 21 auf 27% gestiegen.
Jährlich würden bis zu 1.3 Mio Kinder unter dem Alkoholkonsum eines Familienmitgliedes leiden, wobei jeder dritte Gewaltakt in der Familie unter Alkoholeinfluss geschehe. Über 80’000 Personen wurden unter Alkoholeinfluss am Steuer ertappt. Alkohol wird auch mit jährlich 1’000 Selbstmorden und 1.2 Mio. Verbrechen in Verbindung gebracht.
Der HDA-Report erhebt jährlich die Trinkgewohnheiten der Briten und gibt in diesem Jahr erstmals Richtlinien heraus, um auf die schädlichen Effekte von Alkohol aufmerksam zu machen. Dazu wurde auch ein Massnahmenplan ausgearbeitet. Es bestehe ein dringender Handlungsbedarf um gegen den Alkoholmissbrauch zu intervenieren.
Jährlich müssten mehr als 22’000 Todesfälle auf übermässigen Alkoholkonsum zurückgeführt werden. 17 Mio. Arbeitstage gingen jährlich durch Alkohol bedingte Absenz vom Arbeitsplatz verloren. Die Kosten, die durch den Alkoholkonsum im Gesundheitswesen entstehen, werden von der HAD auf über 29 Mrd. Euro geschätzt.
Die Richtlinien sollen vor allem durch die Einrichtung spezieller Beratungsstellen in den Gesundheitszentren durchgesetzt werden. Davon erhofft sich die HDA eine Reduzierung des wöchentlichen Alkoholkonsums um bis zu 34 Prozent. Dies entspricht durchschnittlich neun Drinks.
31.03.2005