Schlaganfälle: Zunehmend häufiger bei jungen Frauen während der Schwangerschaft
Die zunehmend häufigen Herz- und Schlaganfallrisiken wie Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes auch bei jungen Menschen zeigen ihre negativen Auswirkungen auch bei den schwangeren Frauen: Immer häufiger kommt es bei ihnen zu Schlaganfällen, wie eine amerikanische Studie zeigt.
Diese hatten Entlassungsdiagnosen aus 1000 Kliniken aus den Jahren 2006/7 bewertet und legten dabei den Fokus auf Schlaganfälle während der Schwangerschaft und 12 Wochen nach dem Geburtsereignis. Diese Daten verglichen die Mediziner mit jenen aus den Jahren 1994/5.
Die Resultate sind beängstigend: Das Schlaganfallrisiko hatte sich um 47% erhöht. In der Zeit nach der Geburt stieg dieses Risiko um 83%; die Zahl der Schlaganfälle in der Geburtsphase blieb hingegen stabil. Zusammen ergibt das auf 2000 Schwangere einen Schlaganfall. Das sei alarmierend, so die Forscher, da aufgrund des eher jüngeren Lebensalters von Schwangeren Schlaganfälle in dieser Situation normalerweise eher selten auftreten. Gleichzeitig sei ein klarer Anstieg der Herz- und Schlaganfallrisiken wie Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes zu beobachten – was wiederum die ermittelten Zahlen erkläre.
Als weiteren Risikofaktor für Schlaganfälle bei jüngeren Frauen in der Schwangerschaft ermittelten die Forscher angeborene Herzfehler: Bei jeder zweiten Frau, welche in den Jahren 2006/2007 während oder nach der Schwangerschaft einen Schlaganfall erlitten hatte, wurde entweder ein angeborener Herzfehler festgestellt oder ein risikoreicher Bluthochdruck. Zehn Jahre vorher war dies noch bei jeder 3. Frau in der gleichen Situation der Fall.
Die Resultate führen die Studienleiterin dazu, vermehrt Herzabklärungen auch bei jüngeren Schwangeren zu fordern.
04.08.2011