Schmerzmittel senkt Eisprungrate von Frauen
An der Universität Bagdad untersuchten Mediziner drei verschiedene Wirkstoffe, die sowohl bei Rückenschmerzen als auch bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt werden. Es zeigte sich, dass die Wirkstoffe bei Frauen Einfluss auf die Fruchtbarkeit nehmen.
In älteren Test, bei denen die häufig bei akuten Schmerzen und Entzündungszuständen eingesetzten Wirkstoffe Diclofenac, Naproxen oder Etoricoxib an weiblichen Tieren untersucht wurden, konnten bereits negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit festgestellt werden.
An der in Bagdad durchgeführten Studie nahmen 39 Frauen im fruchtbaren Alter mit Rückenschmerzen teil. Die Teilnehmerinnen begannen mit der Einnahme je eines der Wirkstoffe am 10. Tag des Monatszyklus'. An diesem Tag wurde bei den Frauen das Hormon Progesteron, das in der zweiten Hälfte des Zyklus nach stattgefundenem Eisprung ansteigt, im Blut gemessen. Per Ultraschall vermassen die Forscher ausserdem die Grösse der grössten Eizelle. Zum Vergleich wurden Frauen ohne Rückenschmerzen und ohne Schmerzbehandlung herbeigezogen.
Nach 10 Behandlungstagen war der Progesteron-Spiegel bei den Frauen mit einer Medikamenteneinnahme niedriger als bei den Frauen, die keine Wirkstoffe einnahmen. Und: Alle Frauen ohne Medikamente hatten einen Eisprung. Bei den Frauen mit dem Wirkstoff Diclofenac hingegen war nur bei 6% und unter den Wirkstoffen Naproxen oder Etoricoxib nur bei jeder vierten Frau einen Eisprung erfolgt.
Natürlich sei die Studie zu klein, um daraus endgültige Schlüsse zu ziehen, aber bei Frauen, die schwanger werden wollen, sollte der Umstand, dass diese Wirkstoffe auf die Fruchtbarkeit der Frau Einfluss nehmen können, zumindest berücksichtigt werden, so die Forscher an der diesjährigen Jahrestagung der Europäischen Rheumaliga EULAR.
23.06.2015