Stillen kann Mütter vor späterem Diabetes schützen
Eine Studie zeigt, dass bei kinderlosen Frauen und Frauen, die ihre Kinder gestillt hatten, seltener ein Diabetes auftritt als bei Frauen, die Kinder geboren, aber nicht gestillt hatten.
Der BMI lag durchschnittlich bei 30 (=Übergewicht). Somit ist es nicht verwunderlich, dass jede 4. Teilnehmerin (25%) im Laufe ihres Lebens einen Diabetes entwickelte.
Was die Forscher eher überraschte war, dass lediglich 17.4% der kinderlosen Frauen, aber 26.7% der Mütter, welche nach der Geburt nicht stillten, einen Diabetes entwickelt hatten. Bei den Müttern, welche mindestens während sechs Monaten gestillt hatten, lag das Diabetesrisiko bei 18%. Damit ist für die Studienautorin klar, dass der Verzicht auf Stillen das Diabetesrisiko für die Mütter fast verdoppelt. Und: Je länger die Stillzeit dauerte, desto geringer war das Diabetesrisiko für die Frauen.
Warum das so ist, ist noch unklar. In Tierversuchen hatte man festgestellt, dass die Milchbildung die Sensitivität von Insulin verbessern kann.
Ausserdem vermuten die Forscher, dass die hormonelle Umstellung sowie der erhöhte Energiebedarf der Mütter beim Stillen zu einer günstigeren Umverteilung der Fettspeicher führen.
Studiennachteil: Die Ergebnisse basieren auf Erinnerungen der Mütter, was erfahrungsgemäss in Studien zu Verzerrungen führen kann. In Zukunft müssten Beobachtungsstudien die Ergebnisse bestätigen können.
01.09.2010