Schwangerschaft: Erstes Trimenon -1.-12. Schwangerschaftswoche
Die Beschwerden oder besser gesagt die Schwangerschafts-Zeichen verlaufen bei jeder Frau mehr oder weniger intensiv und sie dauern mehr oder weniger lang.
Es wird deshalb im Folgenden auf die verbreitetsten und typischsten Schwangerschafts-Anzeichen eingegangen. Sicherheit, dass es sich um eine Schwangerschaft und nicht um eine ernsthafte Erkrankung handelt, geben nur der Schwangerschafts-Test respektive die Werte des Schwangerschaftshormons (HCG).
Welches sind die ersten Zeichen für eine Schwangerschaft?
Ausbleiben der Monatsblutung
Die Periode bleibt zwar aus, dennoch kann es nach fünf bis zehn Tagen nach dem Eisprung zu Schmierblutungen (auch Nidationsblutung genannt) kommen. In dieser Zeit nistet sich das Ei in der Gebärmutter ein. Diese Blutung tritt ausserhalb des normalen Zykluses auf. Meist sind es nur Tropfen oder Schlieren. Die Farbe des Blutes ist eher hellrot und die Blutungsintensität nimmt nicht zu, sondern bleibt stabil.
Positiver Schwangerschaftstest
Einige Frauen "wissen" schon bei der Befruchtung, dass sie schwanger geworden sind – andere glauben es erst nach dem x-Schwangerschaftstest. Das Schwangerschaftshormon HCG (humanes Choriongonadotropin) erhält die junge Schwangerschaft zum Zeitpunkt der Einnistung in die Schleimhaut, weshalb die HCG-Werte im Urin erhöht sind. Die Werte steigen danach mit zunehmender Schwangerschaft bis zum ca. 70. Schwangerschafts-Tag und fallen danach wieder ab. Der Schwangerschaftstest zeigt somit den erhöhten HCG-Wert an.
Erhöhte Körpertemperatur (Basaltemperatur)
Erhöht sich die Körpertemperatur (im Anus gemessen) nach Ausbleiben der Periode, ist dies ein recht sicheres Zeichen einer Schwangerschaft. Aber: Die Temperatur kann sich bei Frauen um den Eisprung herum ebenfalls erhöhen, ohne dass sie schwanger ist.
Geschwollene, empfindliche Brüste
Empfindliche Brüste gibt es allerdings auch Monatszyklus-bedingt. Die Brüste und auch die Brustwarzen fühlen sich extrem empfindlich an. Die Brüste bereiten sich aufs Stillen vor, was auch zu Schmerzen führen kann. Helfen können das Tragen von stützenden BHs, warme Wickel oder entsprechende Salben.
Färbung der Brustwarzenvorhöfe
Die Farbe der Brustwarzen-Vorhöfe ändert sich bereits in der frühesten Schwangerschaft und die Vorhöfe werden dunkler und grösser. Grund: Damit findet das Baby die Brustwarze zum Stillen schneller.
Unterleibsbeschwerden
Gleich den Periodenbeschwerden kann es zu Bauchkrämpfen und Ziehen im Becken kommen. Grund: Die Gebärmutter richtet sich im Becken ein und wird stärker durchblutet. Der Halteapparat wird stärker beansprucht und verursacht ziehende und kontraktionsartige Schmerzen. Körperliche Anstrengung, der Orgasmus beim Sex oder Lageveränderungen beim Liegen verstärken die Beschwerden allenfalls.
Müdigkeit
Häufig sind Frühschwangere sehr müde, andere fühlen sich so fit wie nie. Meist entsteht die Erschöpfung durch Stoffwechselveränderungen. Der Stoffwechsel stellt sich schon früh auf das wachsende Baby ein. Nach 12 Wochen vergeht die extreme Müdigkeit häufig.
Übelkeit
Ein wahrlich grosses Übel kann die Schwangerschafts-Übelkeit sein, welche häufig von Erbrechen und Appetitlosigkeit begleitet ist. Bei einigen Frauen setzt die Übelkeit sofort nach der Befruchtung ein, bei anderen erst nach ein paar Tagen oder Wochen. Aber: Jede Frau leidet ungleich, die einen stärker, die anderen merken fast nichts; bei den einen dauert die Übelkeit fast die ganze Schwangerschaft hindurch, bei einigen hält sie nur die ersten Wochen an. Tipps gegen die Übelkeit >>
Harndrang
Auf Grund der hormonellen Veränderungen und der wachsenden Gebärmutter, welche auf die Blase drückt, kommt es nach ca. zwei Wochen zu vermehrtem Harndrang.
Verdauung und Appetitveränderungen
Auch dafür werden die hormonellen Veränderungen verantwortlich gemacht. Hier helfen eine gründliche Umstellung der Ernährung, viel Flüssigkeit und viel Bewegung. Dies beugt der Verstopfung und der Bildung von Hämorrhoiden vor. Hämorrhoiden können mit Sitzbädern (ev. mit Kamillen- oder Eichenrindenextrakt) gelindert werden.
Siehe Ernährung während der Schwangerschaft >>
Sodbrennen
Sauers Aufstossen ist ein häufiges Übel der Schwangeren. Durch das Aufrichten der Gebärmutter fliesst der Magensaft vermehrt in die Speiseröhre zurück, was zu Sod- oder Magenbrennen führt. Zur Linderung empfohlen: an Stelle von grossen Mahlzeiten die Nahrung auf mehrere kleinere Mahlzeiten aufteilen. In der Nacht kann es helfen, das Kopfteil etwas höher zu stellen.
Psychische Veränderung
Auch wenn die Schwangerschaft gewollt war, wechseln sich Freude und Angst, Deprimiert-sein und seelische Höhenflüge ab. Die Vorstellung von der Geburt oder auch die künftige Mehrverantwortung kann Ängste, zum Teil manifestiert in Albträumen, auslösen. Hier hilft das Gespräch mit dem behandelnden Arzt, mit dem Partner, mit Freundinnen, Müttern oder mit einer psychologischen Fachhilfe. Die Frau sollte sich nicht schämen, über ihre Ängste zu reden; es kann sonst eine Hilflosigkeit oder sogar eine Depression daraus entstehen. Während der Schwangerschaft sollte die Frau - wenn möglich auch der Partner - die Tage etwas langsamer angehen und Stress wenn möglich vermeiden. Das hilft auch, Gedanken und Gefühle zu ordnen. Entspannungsübungen zum Beispiel nach Schwangerschafts-Yoga können dabei helfen.