Bei Vorhofflimmern droht Hirnschlag
Vorhofflimmern kann schwerwiegende Folgen haben: Bei dieser Herzrhythmusstörung erhöht sich das Risiko eines lebensgefährlichen Hirnschlags markant. Die richtige Behandlung rettet Leben.
Der Schweizer Fussball-Nati-Spieler Stephan Lichtsteiner unterstützt die Aufklärung der Schweizerischen Herzstiftung. Er litt selbst im letzten Jahr an einer Herzrhythmusstörung, die erfolgreich behandelt wurde.
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung. In der Schweiz sind etwa 100'000 Personen betroffen.
Manche verspüren einunangenehmes Herzrasen oder Klopfen, Atemnot oder einen Leistungseinbruch. Andere bemerken wenig, bei ihnen ist lediglich der Puls unregelmässig oder zu schnell. «An und für sich stellt das Vorhofflimmern keine unmittelbare Gefahr dar», sagt Professorin Hildegard Tanner, Kardiologin am Inselspital in Bern, «unbehandelt kann es aber schwerwiegende Konsequenzen haben.»
Stark erhöhtes Hirnschlagrisiko
Besonders gefürchtet ist der Hirnschlag. In den flimmernden Herzvorhöfen ist der Blutfluss verlangsamt. Dadurch können sich Blutgerinnsel bilden, die weggeschwemmt werden und Gefässe im Gehirn verschliessen. Das Hirnschlagrisiko ist bei einem unbehandelten Vorhofflimmern um das Fünf- bis Achtfache erhöht, die Sterblichkeit ist doppelt so hoch wie bei einem Hirnschlag, der nicht durch Vorhofflimmern ausgelöst wird.
Behandlung rettet Leben
«Eine konsequente Behandlung des Vorhofflimmerns verbessert nicht nur die Lebensqualität der Patienten, sie rettet auch Leben», sagt Hildegard Tanner. Zentral ist die Vorbeugung eines Hirnschlags durch gerinnungshemmende Medikamente, auch «Blutverdünner» genannt. Sie verhindern die gefährlichen Blutgerinnsel. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Behandlungsmethoden, um den Herzrhythmus wieder in Takt zu bringen. Mit einer öffentlichen Vortragsserie klärt die Schweizerische Herzstiftung über den Zusammenhang zwischen Vorhofflimmern und Hirnschlagrisiko sowie die Behandlungsmöglichkeiten auf.
Risiken kennen
Manche Patienten sind nach einer geglückten Therapie beschwerdefrei und können ihr Leben wieder wie gewohnt führen - so auch der Schweizer Fussball-Nati-Spieler Stephan Lichtsteiner, der sich im Oktober 2015 einem Eingriff unterzogen hat. Als Botschafter der Schweizerischen Herzstiftung unterstützt er deren Aufklärungsarbeit.
«Entscheidend ist, dass sich Betroffene ihrer Risiken bewusst werden, auf die Signale ihres Körpers achten und sich nötigenfalls behandeln lassen», sagt Lichtsteiner, «die Veranstaltungen der Schweizerischen
Herzstiftung zum Vorhofflimmern sind ein wichtiger Schritt zur Sensibilisierung.»
15.03.2016 - dzu