Herzgesundheit im Winter: Tipps wie das Herz der Kälte trotzen kann
Von
(Doris Zumbühl)
Eine kürzlich veröffentlichte Amerikanische Studie zeigte, dass Herz-Kreislauf-Kranke im Winter häufiger sterben als im Sommer. Der vermutete Grund: Schwerer verdauliche Ernährung und reduzierte körperliche Tätigkeit. Im Folgenden Experten-Tipps, damit Ihr Herz den Winter unbeschadet übersteht.
Folgende Tipps veröffentlichte die Schweizerische Herzstiftung:
- Ernährung: Für eine herzgesunde Ernährung nach dem Muster der Mittelmeerländer stehen heute auch im Winter genügend frische Früchte und Gemüse zur Verfügung, etwa Nüsslisalat, Lauch und Kohl, der oft vergessene Chicorée sowie Zuckerhut und Wirz.
- Bewegung: Rappeln Sie sich auch im Winter von der Couch auf und verschaffen Sie sich Ihre halbstündigen Portionen körperliche Bewegung mehrmals wöchentlich.
- Kleidung: Schützen Sie sich - vor allem Gesicht, Hals und Brust - mit geeigneter warmer Kleidung vor abrupten Wechseln von Wärme und Kälte. Dies sowohl zu Hause, wenn Sie frühmorgens Schnee räumen, wie an einem Skitag, wenn Sie aus dem warmen Bergrestaurant oder aus der Gondelbahn in den eisigen Schneewind hinaustreten.
- Aufwärmtraining: Wärmen Sie vor einer Tour in der Kälte und vor der ersten Abfahrt am Morgen Ihre Gefässe und Muskeln mit einem sanften Training auf.
- Angepasste sportliche Leistung: Passen Sie Ihre sportlichen Ansprüche Ihrem körperlichen Zustand an. Als Herzpatientin lassen Sie diesen ärztlich abklären und vermeiden Höhenlagen von über 2500 Metern sowie Temperaturen von unter minus fünf Grad.
- Freude vor Ehrgeiz: Lassen Sie – vor allem auch in den Winterferien oder an einem Skitag – Ihr Herz lauter sprechen als Ihren sportlichen Ehrgeiz oder als den Zwang durch Ihr Wochenabonnement oder die Tageskarte. Ihre Gesundheit und Ihre Familie werden es Ihnen danken.
Die Schweizerische Herzstiftung wünscht Ihnen erholsame Tage im Schnee!
Besonderer Hinweis des Kardiologen Prof. Andreas Hoffmann, Mitglied des Stiftungsrats der Schweizerischen Herzstiftung für Patienten mit Gerinnungshemmer:
«Viele Herz-Kreislauf-Patienten nehmen Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung ein. Bei Stürzen besteht deshalb hohe Blutungsgefahr – vor allem beim alpinen Skifahren und beim Snowboarden, wo erhebliche Kräfte auf den Körper einwirken. Grundsätzlich günstiger als Skiabfahrten sind für Herzpatienten Ausdauersportarten, die keine statische Muskelarbeit wie beim Abfahrtsskifahren erfordern, also Gehen und Walken im Schnee, Schneeschuhlaufen oder Skiwandern. Skilanglaufen wirkt sich ebenfalls positiv auf den Kreislauf aus, verlangt aber durch den intensiven Einsatz von Armen und Beinen vergleichsweise viel Kraft und eine gute Belastbarkeit des Herzens. Ebene Loipen in geringer oder mittlerer Höhe erleichtern dem Herzen in diesem Fall die Arbeit. Bei extremer Kälte bietet es sich an, den Sport in die Turnhalle, ins Hallenbad oder auf den Hometrainer zu verlegen.“
Schweizerische Herzstiftung
23.01.2013
23.01.2013
Doris Zumbühl
Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.