Thrombose-Risiko: Auch bei Verhütung mit Pflaster und Co. erhöht
Bis jetzt gab es Belege dafür, dass vor allem die orale Verhütung (''Pille'') das Risiko für Thrombosen erhöht. Eine Dänische Studie belegt nun, dass auch die hormonelle Verhütung mit anderen Methoden (Pflaster, Vaginalring etc.) das Thrombose-Risiko erhöht.
Wenige Erkenntnisse gab es bisher zum Thromboserisiko bei nicht-oralen Verhütungsmitteln. Die Dänischen Forscher verglichen die verschiedenen nicht-oralen hormonellen Verhütungsmittel (z.B. Pflaster, Pessare etc.) mit Verhütung ohne Hormone sowie mit oralen Verhütungsmitteln (''Pille'') hinsichtlich des Thrombose-Risikos.
Die Forscher analysierten die Daten von 1.6 Millionen Frauen in Dänemark. Diese Daten lieferten gesamthaft eine Beobachtungszeit von 9.5 Millionen Personenjahren. Insgesamt traten 5'287 erstmalige venöse Thrombosen auf, 3'434 davon waren durch eine Ultraschalluntersuchung bestätigt worden.
Bei Frauen ohne hormonelle Verhütung traten 2.1 Thrombose-Ereignisse pro 10‘000 Personenjahre auf.
Verglichen damit war bei Frauen, die Hormon-Pflaster anwendeten das Thrombose-Risiko fast 8 Mal höher, mit Vaginalring 6.5 Mal und mit unter die Haut eingepflanzten Implantaten 1.4 Mal höher. Hormonspiralen (Intrauterinpessare) erhöhten das Thromboserisiko praktisch nicht. Andere Risikofaktoren für eine Thrombose wurden in der Analyse mitberücksichtigt.
Aber auch gegenüber der oralen Verhütung (''Pille'') schnitten die nicht-oralen Verhütungsmittel schlechter aber: In diesem Vergleich war bei der Pflasteranwendung das Thromboserisiko um mehr als das 2-Fache und beim Vaginalring um das 1.9-Fache höher.
Fazit der Autoren: Auch nicht-orale angewendete Verhütungsmethoden (insbesondere Hormonpflaster und Vaginalringe) erhöhen das Thromboserisiko. Und zwar war dieses Risiko höher als bei Verhütungsmethoden ohne Hormone und sogar höher als bei oraler Verhütung (Pille).
Anmerkung der Sprechzimmer-Redaktion: Das heisst für die Anwenderinnen, dass nicht nur bei der Verhütung mit der ''Pille'' sondern auch bei der hormonellen nicht-oralen Verhütung gleichzeitige, andere Risikofaktoren für Thrombose zu berücksichtigen sind: Insbesondere Rauchen, Übergewicht, familiäre Vorbelastung etc.
22.05.2012