Bald sterben mehr Frauen an Lungenkrebs als an Brustkrebs
Seit den 1960er Jahren, als die Frauen anfingen vermehrt zu Rauchen, stieg die Zahl der Todesfälle durch Lungenkrebs bei den Frauen kontinuierlich an. Im Gegensatz dazu sind die Brustkrebstodesfälle seit den 1990er Jahren – dank Früherkennung und verbesserten Therapien - stetig gesunken, wie Forscher im Fachblatt Annals of Oncology schreiben.
Die Forscher (Krebs-Epidemiologen) errechneten, dass im Jahr 2013 in 27 Ländern der Europäischen Union 82'640 Frauen an Lungenkrebs sterben werden; das wären 7% mehr als noch im Jahr 2009.
Die Todesfälle durch Brustkrebs hingegen werden auf 88‘886 sinken (7% weniger als noch 2009). Bis 2015 werde es ungefähr gleich viele Todesfälle durch Brustkrebs und durch Lungenkrebs bei den Frauen geben, wie im aktuellen Übersichtsartikel über die Entwicklung der Krebssterblichkeit in Europa zeigt.
Die negative Entwicklung bei den Lungenkrebstodesfällen ist grösstenteils auf den verstärkten Nikotinkonsum der Frauen seit den 1960er Jahren zurückzuführen. Insbesondere Grossbritannien und Polen verzeichnen dahingehend die höchsten Raten.
Nebst der Zuckerkrankheit Diabetes-Typ2 ist Rauchen auch ein grosser Risikofaktor für die Entwicklung eines Bauchspeicheldrüsenkrebses (Pankreaskarzinom). Auch hier ist die Rate der Todesfälle bei den Frauen ansteigend, wie auch bei Leukämie, Magenkrebs sowie Gebärmutter- und Gebärmutterhalskrebs.
Männer sterben ebenfalls zunehmend häufiger an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Nebst Ernährungsfehlern sowie Diabetes Typ 2 wird auch hier vor allem dem Rauchen die Schuld gegeben. An Lungenkrebs sterben zwar immer noch doppelt so viele Männer wie Frauen, dieser Unterschied ist aber seit 2009 kontinuierlich rückläufig.
Dank verbesserter Früherkennung sowie verbesserten Therapien ist die Zahl der Darmkrebstodesfälle bei beiden Geschlechtern stetig gesunken – wenn auch noch nicht in allen Ländern Europas gleich stark. In Polen und Spanien zum Beispiel liegt diese Zahl nach wie vor weit über dem Durchschnitt, was dem ungünstigen Ernährungsverhalten zugeschrieben wird.
19.02.2013