Betablocker reduzieren Metastasenbildung bei Brustkrebs
Eine Studie zeigte, dass Frauen, welche an Brustkrebs litten und gleichzeitig wegen hohem Blutdruck mit Betablockern behandelt wurden, ein um bis über 70% kleineres Risiko hatten, Metastasen zu bilden. Die Studie wurde an der siebten European Breast Cancer Conference in Barcelona vorgestellt.
43 der Teilnehmerinnen wurden auf Grund eines hohen Blutdruckes gleichzeitig mit Betablockern behandelt. Verglichen mit anderen Frauen - auch solchen, die wegen des hohen Blutdruckes mit anderen Medikamenten behandelt wurden - erlitten die Frauen mit Betablocker deutlich weniger häufig Metastasenbildungen sowie Rückfälle. Die Chance, keine Metastasen zu bilden, war bei den mit Betablockern behandelten Patientinnen um 71% höher und die Überlebenschance war grösser.
Betablocker hemmen die Wirkung von Stresshormonen, deren Rezeptoren teilweise auch auf Tumorzellen vorhanden sind. Dies fördert die Fähigkeit zur Zellwanderung, was die Voraussetzung für die Bildung von Metastasen ist, vermuten die Forscher.
Es ist das erste Mal, dass die Behandlung mit Betablockern auf den Verlauf von Brustkrebs untersucht wurde. Betablocker wären ein kostengünstiges und in der Regel gut verträgliches Medikament, so die Forscher. Bis es aber krebsvorbeugend eingesetzt werden kann, braucht es noch weitere und grössere Studien, so die Autoren, welche sich bereits um entsprechende Sponsoren bemühen.
29.03.2010