Brustkrebs: Antihormonelle Therapie schützt noch 10 Jahre nach Therapieende
Die Antihormontherapie, welche üblicherweise während 5 Jahren durchgeführt wird, scheint bei Frauen mit östrogenabhängigem Brustkrebs noch lange nach Behandlungsende zu schützen und senkt die Sterblichkeit sowie das Rückfallrisiko deutlich, wie eine neue Studie zeigt.
Von den 10'645 Frauen mit einem östrogenabhängigen Brustkrebs, die während 5 Jahren das Medikament eingenommen hatten, war das Rückfallrisiko während der Therapie um 47% niedriger als bei jenen Teilnehmerinnen, die keine antihormonelle Therapie bekamen.
Weniger Rückfälle nach Therapieende
In den ersten fünf Jahren nach Ende der antihormonellen Therapie war das Rückfallrisiko noch um 32% geringer und in den nächsten fünf Jahren noch um 3% und zwar unabhängig von anderen Faktoren wie Chemotherapie, Alter oder Lymphknotenbefall.
Geringere Sterblichkeit
In der Antihormon-Gruppe starben über den gesamten Zeitraum von 15 Jahren etwa ein Drittel weniger Frauen an Brustkrebs als in der Gruppe, die keine antihormonelle Behandlung bekamen. Während der antihormonellen Behandlung war das Sterberisiko bei ihnen um 29% niedriger, in den ersten 5 Jahren nach Therapieende um 34% und in den nachfolgenden 5 Jahren um 32% geringer.
Nachteil der antihormonellen Therapie: Bei den behandelten Frauen über 55 jährig wurde ein erhöhtes Risiko für Gebärmutterkrebs und für Thromboembolien beobachtet. Bei Frauen mit einem nicht-hormonabhängigen Brustkrebs hatte die antihormonelle Behandlung keinen Einfluss auf das Rückfall- und Sterberisiko – was laut den Forschern zu erwarten war.
Fazit der Autoren: Die antihormonelle Therapie mit Tamoxifen scheint bei Frauen mit einem östrogenabhängigen Brustkrebs die Rückfallrate sowie die Sterblichkeit weit über das Therapieende hinaus – und zwar auch noch nach 10 Jahren - zu senken.
01.09.2011