Brustkrebs – Bedeutender Fortschritt in der Strahlentherapie
Die neue, hochdosierte, gezielte Einmalbestrahlung verkürzt und vereinfacht die Strahlentherapie für Patientinnen mit Brustkrebs und ist gleich wirksam wie die herkömmliche, sechs Wochen dauernde Radiotherapie.
An der diesjährigen Jahreskonferenz der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago stellten Forscher nun die Ergebnisse einer Studie mit einem neuen Verfahren in der Brustkrebstherapie vor: Die hochdosierte und sehr gezielte Einmalbestrahlung (INTRABEAM®). Diese wird während der operativen Tumorentfernung (intraoperativ) durchgeführt. Die neue Therapieart könnte die Brustkrebstherapie bei Krebs im Frühstadium verkürzen und vereinfachen, sind die Experten überzeugt.
28 Therapiezentren auf der ganzen Welt testeten das neue Verfahren. Im Jahr 2000 begann die Studie an älteren Patientinnen mit kleinen Tumoren. Bis zum Abschluss der Studie im April 2010 wurden 2'232 Patientinnen behandelt. Das Durchschnittsalter der Teilnehmerinnen lag bei 63 Jahren; 83% waren jünger als 70jährig. Die durchschnittliche Grösse eines Tumors lag bei 12 Milimetern und 17% der Patientinnen wiesen einen Befall der Lymphknoten auf.
Resultat: das neue Verfahren führte zu gleichwertigen Ergebnissen wie das konventionelle Verfahren. Nach vier Jahren war bei beiden Verfahren eine lokale Rückfallrate von 1% zu verzeichnen. Auch die Nebenwirkungsrate war vergleichbar: beim konventionellen Verfahren traten etwas häufiger Hautreaktionen auf und beim neuen Verfahren etwas häufiger kleine Wundsekretzysten.
Vorteile der neuen Therapie: Durch die einmalige Bestrahlung wird das umliegende Gewebe geschont und die Strahlendosis reduziert. Und: Die einmalige Behandlung erspart der Patientin die zeitaufwendige Ganzbrustbestrahlung mit mehrwöchigen Nachbehandlungen – was eine deutliche Entlastung für die Patientinnen bedeutet, so der Studienleiter.
08.06.2010