Brustkrebs: Körperliche Aktivität nach den Wechseljahren senkt das Risiko
Deutsche Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen Lebensstil und Brustkrebsrisiko bei Frauen in den Wechseljahren. Es zeigte sich, dass bereits 30 Min. Spaziergang täglich das Brustkrebsrisiko senken kann.
Mehrere Studien deuteten bereits darauf hin, dass regelmässige körperliche Aktivität das Brustkrebsrisiko von Frauen senkt.
Die Forschergruppe des Deutschen Krebsforschungszentrums und des Universitätsklinikums Hamburg wollten wissen, wie viel Sport in welchen Lebensphasen die Frauen treiben müssen, um den Brustkrebs-Schutz zu aktivieren.
3’464 Brustkrebs-Patientinnen und 6’657 gesunde Frauen im Alter von 50 bis 74 Jahren wurden zu ihrem Lebensstil und zu körperlichen Aktivitäten zwischen dem 30. und 49. Lebensjahr sowie ab dem 50. Lebensjahr befragt.
Es zeigte sich, dass die gesunden Frauen körperlich aktiver gewesen waren. Die Forscher rechneten darauf hin das relative Brustkrebsrisiko unter Berücksichtigung anderer Risikofaktoren (z.B. familiäre Belastung, Gewichtzunahme, BMI, schlechte Ernährung, etc.) aus. Resultat: Die körperlich aktivsten Frauen hatten ein um einen Drittel niedrigeres Brustkrebsrisiko nach den Wechseljahren als Frauen, die sich insgesamt wenig körperlich betätigen.
Es muss nicht gleich Spitzensport sein
Die körperlich Aktivsten gingen zwei Stunden zu Fuss und fuhren eine Stunde Rad täglich; die inaktivsten Studienteilnehmerinnen gingen ca. 30 Minuten täglich zu Fuss. Ausserdem stellten die Forscher fest, dass körperlich aktive Frauen (berücksichtigt wurden auch z.B. Haus- und Gartenarbeit etc.) selten an bösartigen Hormonrezeptor-positiven Tumoren, welche über 60% der Brustkrebstumoren ausmachen, erkrankten. Schuld an dieser Art von Tumoren sind die weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron. Die Bildung anderer Brustkrebstumore konnte durch körperliche Aktivität nicht beeinflusst werden.
Der Effekt der körperlichen Aktivität hing nicht ab von Risikofaktoren wie Gewichtszunahme nach den Wechseljahren, Gesamtenergiezufuhr oder Body Mass Index.
Die Forscher spekulieren, dass körperliche Aktivität das Krebsrisiko über hormonelle Mechanismen reduziert. Sie raten daher allen Frauen in der zweiten Lebenshälfte zu körperlicher Aktivität. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf das Krebsrisiko aus; auch Knochen, Herz und Hirn profitieren davon, so die leitende Wissenschaftlerin der Analysen.
Bereits im November 2008 hat eine Amerikanische Studie an über 30'000 Frauen belegt, dass intensives Training und Schlankheit der allerbeste Schutz vor Brustkrebs darstellt. Zur Studie >>
19.01.2009