Brustkrebs: Rauchen erhöht das Krebsrisiko gesunder Frauen zusätzlich
Bei gesunden Frauen, welche ein erhöhtes persönliches Brustkrebsrisiko tragen, erhöht Rauchen das Krebsrisiko zusätzlich um mehr als das Doppelte, wie eine Studie zeigte. Die Studie erschien im Fachblatt Onkologie des Rosenfluh Verlages.
Ausserdem prüften die Forscher, wie gross der Einfluss von Lifestylefaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum, Bewegungsmangel auf die Entstehung von Brustkrebs, Krebs an der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) sowie auf Lungen- oder Darmkrebs war.
Nach einer fast 9-jährigen Beobachtungszeit konnten die Forscher Daten von 11’064 Frauen auswerten.
Faktor Rauchen und Brustkrebs
12.5% der Teilnehmerinnen rauchten. Gegenüber den Nichtraucherinnen war das Brustkrebsrisiko bei ihnen deutlich höher und stieg mit der Anzahl Raucherjahren: Bei 15 bis 35 Raucherjahren war das Brustkrebsrisiko um 34% höher und bei mehr als 35 Raucherjahren um 60%.
Diese Ergebnisse bestätigen frühere Studien und belegen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Brustkrebsentwicklung und dem Raucherstatus der Frau. Rauchende Frauen mit einem erhöhten persönlichen Brustkrebsrisiko seien dabei besonders gefährdet, so die Autoren.
Faktor Rauchen und Darmkrebs
Auch hier zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Raucheranamnese und der Entstehung von Darmkrebs: Verglichen mit Nichtraucherinnen stieg bei den Raucherinnen das Darmkrebsrisiko nach 15 bis 35 Raucherjahren um 7% und nach mehr als 35 Raucherjahren erhöhte sich dieses Risiko sogar um das Vierfache. Auch hier wurden frühere Studienergebnisse bestätigt.
Faktor Rauchen und Lungenkrebs
Wie nicht anders zu erwarten, stieg bei den rauchenden Teilnehmerinnen, welche per se ein erhöhtes Brustkrebsrisiko tragen, das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken, mit der Anzahl Raucherjahre ebenfalls deutlich an: Frauen, die während 35 Jahren mehr als eine Packung Zigaretten täglich rauchten, hatten ein um 30-Mal höheres Lungenkrebsrisiko; bei weniger als einer Packung Zigaretten täglich war dieses Risiko gegenüber den Nichtraucherinnen immer noch 13-Mal höher.
Faktoren Alkohol und Bewegungsmangel
Der Faktor Alkohol schien auf das Krebsrisiko bei dieser Teilnehmergruppe eher eine geringere Rolle zu spielen. Allerdings müsse vorausgeschickt werden, dass es unter den Teilnehmerinnen keine Vieltrinkerinnen gab und die Befragung nach dem Alkoholkonsum lediglich einmal durchgeführt wurde.
Geringe körperliche Aktivität hingegen ging mit einem um 70% erhöhten Endometriumkrebsrisiko (Gebärmutterschleimhautkrebs) einher, was die Forscher mit einer gleichzeitigen Fettleibigkeit bei diesen Teilnehmerinnen erklärten. Auf die Entstehung anderer Krebsarten schien die physische Aktivität keinen Einfluss zu haben.
Botschaft der Autoren: Frauen, welche ein erhöhtes persönliches Brustkrebsrisiko tragen - sei es familiärbedingt oder aufgrund anderer Risikofaktoren – sollte dringend zu Rauchabstinenz und zu vermehrter körperlicher Aktivität geraten werden.
Zusätzliche Informationen zu Risikofaktoren
Weitere Faktoren, welche das Brustkrebsrisiko erhöhen können: Frühere Krebserkrankungen, späte Erstgeburten oder Kinderlosigkeit, frühe Erst-Menstruation oder später Eintritt in die Wechseljahre, schwere durchgemachte Brustentzündungen, länger andauernde Hormonersatztherapien in den Wechseljahren, ungesunde Ernährung sowie starkes Übergergewicht (Adipositas).
25.10.2011