Brustkrebs der Milchgänge immer häufiger
Tumore in den Milchgängen oder Drüsenläppchen machen etwa ein Viertel aller Brustkrebsfälle aus und werden meist operiert. Auf einer Expertentagung wurde diskutiert, wie sinnvoll diese Operation ist.
Am häufigsten handelt es sich um Krebs im Frühstadium der Milchgänge oder Drüsenläppchen (Duktale Carcinoma-in-situ = DCIS) Die Experten auf der Amerikanischen Expertentagung der National Institutes of Health diskutierten darüber, wann bei einem DCIS operiert und wie ausgedehnt diese Operation sein sollte.
In den USA wird es bis ins Jahr 2020 rund eine Million Frauen mit deinem DCIS in der Krankengeschichte geben, so die Experten. Obwohl sich nur in 30 bis 50% der Fälle aus dem Krebs im Frühstadium ein ''echter'' Brustkrebs entwickelt, lassen sich die allermeisten Frauen operieren. Entweder wird dann die Brust entfernt oder die Operation erfolgt brusterhaltend, mit anschliessender Bestrahlung. Der Erfolg beider Beahndlungsstrategien ist vergleichbar; 100% der Frauen überleben mehr als 10 Jahre.
Doch bei 12% der Frauen, die brusterhaltend operiert wurden, kommt es später zu einem lokalen Tumorrückfall, was durch eine frühzeitige Brustentfernung hätte verhindert werden können.
Dennoch: Die Experten sind sich einig, dass eine konsequente Brustentfernung bei allen Frauen mit einem Krebs im Frühstadium (Duktale Carcinoma-in-situ DCIS) eine Übertherapie wäre und die lebenslangen und vielleicht überflüssigen körperlichen wie psychischen Folgen der Brustentfernung nicht zu vernachlässigen sind.
Angesichts der sehr guten Prognosen bei DCIS könnte sogar auf die brusterhaltende Operation mit Bestrahlung bei einigen Frauen verzichtet werden. Als Alternative - wenn auch kostspieliger - sähen sie regelmässige Kontrollen zum Beispiel Kernspintomografie. In welchem Fall diese Alternative sinnvoll wäre, können die Experten aktuell nicht sagen und verweisen auf die Notwendigkeit weiterer Studien dahingehend.
30.09.2009