Brustkrebs im Frühstadium: Strahlentherapie kann Brust langfristig erhalten
Bei älteren Frauen mit hormonabhängigem Brustkrebs im Frühstadium wird häufig nach der brusterhaltenden Operation auf die Strahlentherapie verzichtet - vorausgesetzt sie erhalten eine Hormontherapie. Eine Studienanalyse zeigt nun, dass - um die Brust langfristig zu erhalten - auf die Strahlentherapie auch bei den älteren Frauen nicht verzichtet werden sollte.
Damals belegten Wissenschaftler, dass die zusätzliche Strahlentherapie das Risiko eines Rückfalls und damit eine später notwendig werdende Brustentfernung, nicht wesentlich senkte.
Experten des M. D. Anderson Cancer Center in Houston monierten, dass eine 5-jährige Beobachtungszeit für die Aussagekraft einer solchen Therapie viel zu kurz sei. Sie verweisen diesbezüglich auf die Resultate ihrer aktuellen Analyse des US-Krebsregisters (SEER) hin. Die Krebsspezialisten hatten Daten von 7'403 Brustkrebspatientinnen im Alter zwischen 70 und 79, die zwischen 1992 und 2002 an einem lokalen, hormonabhängigen Brustkrebs erkrankt waren, ausgewertet.
Die Patientinnen wurden im Schnitt während 7.3 Jahren beobachtet. Das Risiko für einen Krebsrückfall und damit einer Brustentfernung innerhalb 10 Jahre nach Operation lag bei Frauen, die nur antihormonell behandelt wurden (ohne Strahlentherapie) bei 6.3%. Bei Frauen mit zusätzlicher Strahlentherapie lag dieses Risiko hingegen nur bei 3.2%.
Fazit der Experten: Es sollte nur bei Frauen ab 75 Jahren mit einem lokalen Brustkrebs im Frühstadium, ohne nachweisbarem Lymphknotenbefall, auf die Strahlentherapie verzichtet werden.