Erstes zentralschweizer Brustzentrum erhält Qualitätslabel
Erstmals werden heute ein Brustzentrum der Zentralschweiz und der Westschweiz mit dem Qualitätslabel der Krebsliga Schweiz und der Schweizerischen Gesellschaft für Senologie ausgezeichnet: das Brustzentrum Luzern am Luzerner Kantonsspital LUKS sowie das Brustzentrum des Centre hospitalier universitaire vaudois CHUV in Lausanne.
Zusammenspiel aller Bereiche durch Koordination und Kooperation, der Mensch im Mittelpunkt durch eine integrierte Betreuung und hohe Qualität für alle durch Chancen-gerechtigkeit – diese drei Grundsätze bilden den Kern der Nationalen Strategie gegen Krebs 2014–2017. An diesen drei Zielen orientiert sich auch das Qualitätslabel für Brustzentren der Krebsliga Schweiz und der Schweizerischen Gesellschaft für Senologie. Indem Qualität geprüft und transparent gemacht wird, soll die Behandlungs- und Betreuungsqualität von Frauen mit Brustkrebs gefördert und den Patientinnen eine Orientierungshilfe geboten werden.
Vernetzte Fachkompetenz für die ganze Zentralschweiz
Qualität hat am Brustzentrum Luzern einen zentralen Stellenwert. Bereits seit acht Jahren verfügt das Brustzentrum über das Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft. Die Schaffung des Schweizer Qualitätslabels, mit dem das Zentrum heute ausgezeichnet wird, war letztendlich ausschlaggebend für die Bildung des Zentralschweizer Netzwerks, in dem sich das Luzerner Kantonsspital in Luzern, Sursee und Wolhusen, die Kantonsspitäler Nidwalden, Obwalden, Schwyz und Uri sowie das Zuger Kantonsspital unter der Leitung des Brustzentrums Luzern zusammengeschlossen haben.
Heute Nachmittag um 17 Uhr überreicht Prof. Dr. med. Rudolf Joss, Präsident der Krebsliga Zentralschweiz, das Zertifikat an das Brustzentrum am Luzerner Kantonsspital LUKS. «Wir sind stolz auf diese Zertifizierung durch die Krebsliga. Sie bestärkt uns im Bestreben, Frauen mit Brustkrebs die bestmögliche individuelle Behandlung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen anbieten zu können. Und dank der Zusammenarbeit mit unseren Netzwerkpartnern möglichst wohnortnah in der ganzen Zentralschweiz», zeigt sich Dr. med. Susanne Bucher, ärztliche Leiterin des Brust¬zentrums Luzern erfreut.
Erstes zertifiziertes Brustzentrum in der Westschweiz
Mit dem Brustzentrum des CHUV wird nun das erste Brustzentrum der Romandie mit dem Label ausgezeichnet – ein weiterer erfreulicher Meilenstein dieses Gemeinschafts¬projekts. Am Lausanner Brustzentrum, das 2009 eingeweiht wurde, werden Patientinnen mit Brusterkrankungen, insbesondere Brustkrebs, von der Diagnose über die Therapie bis zur Nachsorge von einem interdisziplinären Team von Fachleuten individuell betreut und begleitet.
Als Besonderheit hebt der Leiter Prof. Dr. med. Jean-François Delaloye, hervor, dass sich am Brustzentrum des CHUV das Betreuerteam um die betroffenen Frauen herum organisiert. Gemeinsam koordinieren Radiologen, Pathologen, Chirurgen, Onkologen, aber auch plastische Chirurgen, Reproduktionsmediziner und weitere Fachärzte ihre Anstrengungen, anstatt den Patientinnen den beschwerlichen Gang von einem Experten zum nächsten selbst zu überlassen. «Dieses Zertifikat ist ein Beleg für unser Engagement, Frauen mit Brustkrebs optimal zu versorgen, und stellt eine grosse Anerkennung für die Arbeit unseres gesamten Teams dar», betont Jean-François Delaloye. Die Übergabe des Labels erfolgt heute Morgen um 9 Uhr durch PD Dr. med. Gilbert Zulian, Vizepräsident der Krebsliga Schweiz.
Transparente Qualität dank rund 100 Qualitätskriterien
Um das Label der Krebsliga Schweiz und der Schweizerischen Gesellschaft für Senologie zu erlangen, muss ein Brustzentrum rund 100 Qualitätskriterien erfüllen. Entscheidend ist zum Beispiel, dass Behandlung und Betreuung von einem interdisziplinären Team durchgeführt werden, dem Vertreterinnen und Vertretern der unterschiedlichen Facharzt-disziplinen sowie der Psychologie und Pflege angehören. Zentral ist auch die Erfahrung des Teams: Mindestens 125 Brustkrebspatientinnen muss ein Brustzentrum jährlich betreuen und die einzelnen Fachvertreter müssen die geforderten Fallzahlen in ihrer jeweiligen Disziplin aufweisen. Weitere Kriterien betreffen das Arbeiten gemäss den aktuellen, von den Fachgesellschaften auf europäischer Ebene empfohlenen Leitlinien für Diagnostik und Therapie, die apparative Ausstattung, die Teilnahme an klinischen Studien sowie Information und Nachsorge der Patientinnen.
18.02.2014