Inselspital spürt Angelina-Jolie-Effekt
Seit über zwei Jahren erkundigen sich mehr Frauen beim Inselspital nach der vorsorglichen Entfernung der Brüste und der inneren Genitalorgane.
Vor allem bei Brustkrebs und Darmkrebs besteht ein familiär gehäuftes Erkrankungs-Risiko. Dieses erhöhte Risiko hat Filmschauspielerin Angelina Jolie (39) in den letzten beiden Jahren zur vorsorglichen Entfernung der Brüste, der Gebärmutter und der Eierstöcke bewogen.
Das verunsicherte viele Frauen und führte in der Brustkrebs-Beratung des Inselspitals zu zahlreichen besorgten Anfragen nach Gen-Tests und vorbeugenden Massnahmen.
Sprechstunden-Leiterin Manuela Rabaglio: "Wir haben seit 2013 weit mehr solcher Anfragen als in den vorangegangenen Jahren." Die interdisziplinäre Brustkrebs-Beratung am Inselspital gibt es seit 2004.
Um der Verunsicherung entgegenzuwirken, veranstaltet das Inselspital am 4. Juni im Rahmen des Jubiläums "50 Jahre Krebsforschung am Inselspital" einen öffentlichen Infoanlass für Betroffene, Angehörige und Fachpersonen. Anhand konkreter Patientinnen-Beispiele wird der Ablauf der Beratung präsentiert, der Gen-Test inklusiv ethischer Aspekte erläutert und aufgezeigt, was jede Frau zur Vorsorge und Risiko-Reduktion tun kann. Vorgestellt wird auch eine auf neusten internationalen Studien mit Insel-Beteiligung basierende neue spezifische Therapie für betroffene Frauen.
Der Infoanlass im Hörsaal Medizin auf dem Inselareal (Zugang ausgeschildert) bietet auch Vorträge über die Erforschung und Behandlung anderer Krebserkrankungen, unter anderem zur Immunabwehr, zu neuen Medikamenten und zur Psycho-Onkologie. Aufgelockert werden die Vorträge durch Kurzauftritte des Komikers Thomas Leuenberger. Der Anlass beginnt um 13 Uhr und endet um 16 Uhr. Anschliessend spielt das Narrenpack-Theater die Komödie "Unsere kleinen Sehnsüchte". Ab 17.40 Uhr Stehapéro. Eintritt frei, keine Anmeldung notwendig.
26.05.2015 - dzu