Junge Brustkrebs-Patientinnen eher für die Entfernung der ganzen Brust
US-Ärzte wollten wissen, welche Faktoren für junge Frauen mit Brustkrebs für die Wahl der Therapie (brusterhaltend oder Brust wegoperieren lassen) entscheidend sind. Die Resultate stellten die Ärzte am Jahrestreffen der American Society of Clinical Oncology in Chicago vor.
Bei Brustkrebs kann einerseits brusterhaltend operiert werden oder die betroffene Brust wird entfernt (medizinisch Mastektomie).
Bei der brusterhaltenden Variante, schneidet der Chirurg bis ins gesunde Gewebe – die Brustdrüse bleibt aber erhalten. Im Anschluss daran bekommt die Frau in der Regel eine Strahlentherapie.
Wird die ganze Brust wegoperiert (Mastektomie) wird nur das Drüsengewebe entfernt; Haut und Brustwarzen bleiben erhalten und die Brust wird später wieder aufgebaut. Diese Therapie erfordert in der Regel keine zusätzliche Strahlentherapie.
In der aktuellen Studie wollten die Forscher wissen, was es braucht, damit sich Patientinnen für die eine oder die andere Therapie entscheiden. Von 277 Frauen, bei denen vor dem 41. Geburtstag Brustkrebs festgestellt wurde, entschieden sich 172 (= 62%) für eine Brustentfernung, wie die Forscher des Dana-Farber Cancer Institutes und der Harvard School of Public Health berichteten. Am häufigsten entschieden sich die Patientinnen zur Brustentfernung, wenn bei ihnen genetische Mutationen vorlagen.
Andere Faktoren für diese Entscheidung waren einerseits ein Verdacht auf Streuung von Tumorzellen ins umliegende Gewebe (Metastasen) sowie ein fortgeschrittener Brustkrebs. Aber auch psychologische Faktoren wie die Mitbestimmung bei der Therapiewahl sowie eine erhöhte Ängstlichkeit der Patientin konnte Frauen dazu bewegen, sich für eine Brustentfernung zu entscheiden. Eine viel kleinere Rolle hingegen spielten das Alter, die Herkunft, die Grösse des Tumors sowie die Östrogenabhängigkeit des Krebses.
Dennoch bleiben nach diesen Auswertungen die Gründe, weshalb sich immer mehr junge Brustkrebspatientinnen für die Brustentfernung entschliessen, auch für die Forscher weiterhin unklar. Tatsache sei, dass sowohl die brusterhaltende Variante wie auch die Brustentfernung gleich gute Resultate bringen würden.
03.06.2013