MRI bei hohem Brustkrebsrisiko von der Grundversicherung bezahlt
Ab dem 15. Juli 2015 werden die Kosten für vorsorgliche Magnetresonanzuntersuchungen (MRI) der Brust bei Frauen mit stark erhöhtem familiärem Brustkrebsrisiko übernommen.
Das MRI ist für solche Frauen im Alter von 30 bis 40 Jahren zur Brustüberwachung besser geeignet als die Mammografie.
Deshalb freut sich die Krebsliga, dass ihr Antrag nun angenommen worden ist.
Jährlich erkranken rund 5'500 Frauen in der Schweiz an Brustkrebs, davon sind etwa 275 (oder 5 Prozent) Trägerinnen von Brustkrebs-Hochrisikogenen. Schweizweit weisen schätzungsweise 4'000 bis 5'000 Frauen eine solche angeborene Veränderung in ihren Genen auf und haben daher ein stark erhöhtes Erkrankungsrisiko. Für diese Frauen sieht die aktuelle Version der Krankenpflege-Leistungsverordnung bezüglich Früherkennung einzig eine Kostenübernahme für Mammografien vor. Mammografien sind jedoch gerade bei jüngeren Frauen wegen deren dichterem Brustgewebe oft schwierig zu interpretieren. Bei Frauen im Alter zwischen 30 und 40 Jahren eignen sich Untersuchungen mit dem MRI besser zur Überwachung der Brust, wie verschiedene vergleichende Studien zeigen. Im Alter von 40 bis 50 Jahren vervollständigen sie die Mammografie.
Die Krebsliga Schweiz hat deshalb anfangs Jahr einen Antrag zur Ergänzung der Leistungen in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung gestellt, der nun bewilligt worden ist. Gleichzeitig hat die Krebsliga Schweiz angeregt, dass beide Methoden zur Brustüberwachung mittelfristig in einem qualitätskontrollierten Rahmen durchgeführt werden. Das soll nicht nur sicherstellen, dass sich die Betreuung der Frauen mit einem familiär bedingt erhöhten Erkrankungsrisiko an Leitlinien anlehnt, sondern auch helfen, die gegenwärtig bestehende Über- und Unterversorgung im Bereich der Brustüberwachung einzudämmen.
28.07.2015 - dzu