Mammografie-Screening: Mehr Brustkrebsdiagnosen in Deutschland
Das Mammografie-Screening wurde 2005 in Deutschland eingeführt. Damit wurden mehr Brustkrebsfälle in einem früheren Stadium entdeckt, was die Prognose verbessert. Ob sich auch die Zahl der Todesfälle dadurch reduziert, muss sich erst weisen.
Screening bei Brustkrebs heisst, dass alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle 2 Jahre mit einem Brief zur Röntgenuntersuchung (Mammographie) in spezialisierte Zentren geladen werden.
Das Früherkennungsprogramm wird auch in einigen Schweizer Kantonen angeboten und dort von der Krankenkasse bezahlt.
In Deutschland sterben nach den jüngsten Zahlen rund 17’500 Frauen pro Jahr an Brustkrebs und ist damit an erster Stelle für Krebstodesfälle bei Frauen.
Das Mammografie-Screening hatte von Anfang an Kritiker, so auch Experten vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung: zu teuer, zu viele falsch-positive Befunde und dadurch zu viele unnötige Operationen.
Dennoch gibt es bis heute keine bessere Methode zur Früherkennung von Brustkrebs, so die Deutsche Krebsgesellschaft. Frauen mit kleinen Tumoren, die noch keine Ableger gemacht haben, haben dank der Früherkennung grosse Chancen auf eine vollständige Heilung.
Ob sich die Zahl der Todesfälle durch das Mammografie-Screening tatsächlich reduziert hat, kann aber erst in zehn Jahren gesagt werden. Dann wird sich zeigen, ob seit 2005 mehr Frauen ihren Brustkrebs überlebt haben. Und: Bis heute liegt in Deutschland die Teilnehmerrate nur bei rund 53 Prozent; für sichere Angaben müsste sie aber bei über 70% liegen, so die Experten.
23.09.2009