Mammographie: Falsch positive Befunde verunsichern Frauen weniger als geglaubt
Falsch positive Befunde beim Mammographie-Screening sind keine Seltenheit. Wie gross die Verunsicherung und die weitere Bereitschaft dieser Frauen hinsichtlich solcher Früherkennungsprogramme sind, wollte eine Studie wissen.
Ein falsch positiver Befund bei einer Mammographie meint, dass die Ärzte einen verdächtigen Knoten im Bruströntgen entdecken, der sich in der darauffolgenden Gewebeprobe jedoch als unverdächtig herausstellt.
Mit den flächendeckenden Mammographie-Programmen stieg das Risiko von falsch positiven Befunden.
*Mammographie-Programm: Jede Frau ab 50 bekommt die Möglichkeit, alle zwei Jahre eine Mammographie auf Kosten der Grundversicherung durchführen zu lassen. In der Schweiz bieten einige Kantone dieses Brustkrebs-Früherkennungsprogramm an.
Für die aktuelle Studie befragten Forscher per Telefon 1028 Frauen aus der DMIST-Studie (The Digital Mammographic Imaging Screening Trial) kurz nach einer Mammographie. Unter anderem waren dies Frauen mit einem falsch positiven und solche mit einem unauffälligen Befund. Das Telefoninterview mit Fragen zur psychischen und physischen Befindlichkeit wurde ein Jahr später wiederholt. Ausserdem wollten die Forscher herausfinden, ob Frauen für künftige Untersuchungen bereit waren und dafür allenfalls eine längere Reise in ein moderneres Diagnostik-Zentrum in Kauf nehmen würden.
Mammographie: Falsch positive Befunde machen nur vorübergehend Angst
Im Vergleich zu Frauen mit einem negativen Befund, war bei jenen mit falsch positivem Befund die Angst grösser. Auf den selbst eingeschätzten Gesundheitszustand hatte dies jedoch keinen messbaren Einfluss und zwar sowohl sofort nach der Untersuchung, wie auch ein Jahr später. Frauen mit falsch positivem Befund waren doppelt so häufig bereit, auch an künftigen Vorsorgeuntersuchungen teilzunehmen, als Frauen mit negativem Befund. Eine längere Reise in ein Diagnostik-Zentrum mit einer moderneren Mammographie-Technik würden aber nur 10% der Teilnehmerinnen aus beiden Gruppen auf sich nehmen.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass falsch positive Befunde bei einer Mammographie zwar vorübergehen Ängste auslösen können; auf das allgemeine Gesundheitsempfinden der Frauen scheint dies aber keinen grossen Einfluss zu haben. Auch hält Angst nicht zwingend davor ab, sich erneuten Untersuchungen unterzuziehen.
02.07.2014