Mammographie: Vor der Menopause häufig falsche Befunde
Mammographien zur Früherkennung von Brustkrebs ab dem 40. Lebensjahr führen häufig zu falschpositiven Befunden, wie eine Datenauswertung des Breast Cancer Surveillance Consortium ab dem Jahr 1994 ergab. Die Folgen: Stress für die Frau und unnötige Biopsien.
In Europäischen Ländern – so auch in der Schweiz – wird deshalb die Mammographie zur Brustkrebsfrüherkennung erst ab dem 50. Lebensjahr empfohlen – ausser bei Frauen mit einem erhöhten persönlichen Risiko (familiärer Brustkrebs etc.).
Ab 1994 wurde den Amerikanerinnen eine jährliche Mammographie zur Brustkrebsfrüherkennung bereits ab dem 40. Lebensjahr empfohlen. Seither hat das Cancer Surveillance Consortium etwa 170‘000 Mammographien durchgeführt. Ein Forscherteam der Universität von Kalifornien in San Francisco hat diese Daten nun ausgewertet.
Resultat: 16.3% der Erstuntersuchungen erbrachten falschpositive Befunde, welche eine Nachuntersuchung erforderten. In 2.5% der Fälle wurde von den Ärzten eine Biopsie (Gewebeuntersuchung) empfohlen, welche aber den Krebsverdacht nicht bestätigten.
Diese Frauen wurden danach erneut zur Mammographie bestellt. Auf Grund der Vergleichsmöglichkeiten mit den vorherigen Aufnahmen, sank nun die Rate der falschpositiven Befunde bei den Kontrollen auf 9.6%. Aber: Im Verlauf von zehn Jahren wurde bei der jährlichen Mammographie-Kontrolle bei 61% der Frauen mindestens ein falschpositiver Krebsverdacht ausgesprochen, worauf sich 7% dieser Frauen einer unnötigen Biopsie unterzogen.
In späteren Jahren wurde den Frauen nur noch alle zwei Jahre eine Mammograhie empfohlen. Diese Intervallumstellung wirkte sich wie folgt aus: Die Anzahl der falschpositiven Befunde sank auf 41.6% und die Anzahl der falschpositiven Biopsien sank auf 4.6%.
Ähnliche Zahlen wurden auch bei den Frauen ermittel, welche erst ab dem 50. Lebensjahr mammographiert wurden.
Die Nachteile der Zweijahresintervalle waren gering: Die Anzahl der Tumore, welche in einem Spätstadium entdeckt wurden, stieg bei den 40-jährigen Frauen um nur 3.3% und bei den 50-Jährigen um 2.3%.
26.10.2011