Viele Krebs-Genträgerinnen entscheiden sich für Operation
Eine englische Studie zeigt, dass sich 40% der Trägerinnen des Brustkrebsgens BRCA1/2 für eine risikomindernde beidseitige Brustentfernung entscheiden und mehr als 40% für eine beidseitige Eileiter-Eierstockentfernung.
Frauen mit Mutationen im BRCA1- oder BRCA2-Gen haben ein bis zu 85%-iges Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.
Bei den BRCA1-Trägerinnen kommt es bei über der Hälfte und bei den BRCA2-Trägerinnen bei einem Viertel zu einem Eierstockkrebs.
Forscher der Universität Manchester untersuchten, zu welchen Massnahmen sich Genträgerinnen und solche, bei denen der Arzt anhand der Kranken- und der familiären Geschichte das Krebsrisiko berechnete, in England entschliessen.
Sie befragten dazu 211 Frauen mit einem positiven BRCA1/2-Test sowie 3’515 weitere Frauen, bei welchen das Risiko aufgrund der Krankengeschichte auf höher als 25% geschätzt wurde.
Resultat: 40% der Frauen mit einem positiven BRCA1/2-Test entschieden sich für die risikomindernde beidseitige Brustentfernung. 45% der BRCA1/2-Trägerinnen entschieden sich für eine beidseitige Eileiter-Eierstockentfernung.
Bei den nicht getesteten entschieden sich 6.4% der Frauen für eine beidseitige Brustentfernung, nachdem ihnen der Arzt ein Krebsrisiko von bis zu 45% berechnet hatte. Bei einem berechneten Risiko von 33-39% lag die Entscheidung für eine Operation noch bei 2.5% und bei bis zu 32% noch bei 1.8%, was die Experten überraschte.
Es scheint, dass Gentests für die Frauen überzeugendere Argumente für eine präventive Operation sind als Risikoberechnungen des Arztes.
12.08.2009