Fettleibigkeit - ein weltweites Übel
Bis zu zwei Drittel der Frauen und Männer in 63 Ländern waren im Jahr 2006 übergewichtig oder fettleibig. Dies die erschreckende Bilanz einer weltweiten Bestandsaufnahme im Rahmen der IDEA-Studie.
An der IDEA-Studie (International Day for the Evaluation of Obesity, kurz IDEA) beteiligten sich 63 Länder. Ärzte sammelten Daten von über 168'000 Menschen aus 5 Kontinenten. Nicht teilgenommen haben die USA, Zentralafrika (wo es viele unterernährte Menschen gibt) und Zentralasien.
An zwei vorher festgelegten Tagen wurden von den Ärzten bei allen Patienten, die sich in deren Praxis einfanden, der Bauchumfang und der Body-Mass-Index (BMI) gemessen. Der BMI gilt heute als Gradmesser von Übergewicht: Ein BMI über 25 bedeutet Übergewicht, bei über 30 redet man von Fettleibigkeit. Zum BMI-Test >>
Kanadier und Südafrikaner tragen das meiste Gewicht
Die Auswertung ergab, dass 36% der Menschen in Kanada fettleibig waren. 40% der Frauen in Südafrika und 36% der Frauen im Mittleren Osten waren ebenfalls fettleibig. In Kanada und Südafrika fand man ausserdem die meisten Übergewichtigen. In Ostasien waren zwar nur 7% fettleibig, die Zahl an Übergewichtigen unterschied sich aber nicht wesentlich von anderen Regionen.
BMI-Werte: Die meisten Übergewichtigen (BMI zwischen 25 und 30) wurden in Kanada und Südafrika gefunden. Der durchschnittliche BMI beider Geschlechter in Kanada und bei den Südafrikanischen Frauen lag bei 29. In Südeuropa lag der BMI im Schnitt bei 28. In Australien betrug der durchschnittliche BMI bei den Männern 28, bei den Frauen 27.5. Etwa die gleichen Werte wiesen die Südamerikanischen Bürger auf. Männer in Nordeuropa hatten einen durchschnittlichen BMI von 27, Frauen von 26.
Bauchumfang als Gesundheitsrisiko
Bauchfett wirkt sich nach Meinung der Experten besonders ungünstig auf die Gesundheit aus. Die Auswertung zeigte, dass 56% der Männer und 71% der Frauen einen zu grossen Bauchumfang - d.h. zuviel Bauchgewicht - haben. Als gesundheitsgefährdend gilt ein Bauchumfang von mehr als 94 cm bei Männern, respektive mehr als 80 cm bei Frauen.
Übergewicht als pandemisches Problem
Für den Leiter der Studie weisen diese Ergebnisse auf eine Übergewichts-Pandemie hin: mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer war übergewichtig bis fettleibig. Diese Daten sind mit denen in den USA vergleichbar: nach Einschätzungen sind rund zwei Drittel der Amerikaner übergewichtig, davon ein Drittel fettleibig (d.h. mit einem BMI von über 30).
Krankheitsrisiko – Diabetes und Herzerkrankungen
In der Studie waren insgesamt 13% der Männer und 11% der Frauen Diabetiker. Ähnliches zeigte sich bei den Herzerkrankungen: insgesamt waren 16% der männlichen und 13% der weiblichen Teilnehmer herzkrank. Nebst dem BMI ist der Bauchumfang ein bedeutender Risikofaktor für die Entwicklung eines Diabetes oder einer Herzerkrankung.
Weiterer Risikofaktor – das metabolische Syndrom
Das Metabolische Syndrom gilt heute als eine wichtige Ursache für Herz-Kreislauferkrankungen sowie für die Entstehung eines Diabetes. Das metabolische Syndrom ist eine Kombination aus Übergewicht (Bauchumfang plus BMI-Werte), Bluthochdruck, erhöhten Cholesterin- und Blutzuckerwerten.
02.11.2007