Herz- und Schlaganfallrisiko deutlich niedriger durch Cholesterinsenker
Dass Cholesterinsenker (sogenannte Statine) das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen bei Menschen mit einem hohen Risiko senken, ist unbestritten. Eine Studie untersuchte nun, ob Statine auch Menschen mit einem niedrigen persönlichen Risiko vor einem Herz- und/oder Schlaganfall-Ereignis schützt.
Die Beobachtung in den Studien dauerte im Schnitt von 4.8 bis 5.1 Jahre.
Resultat: Jede Reduktion des LDL-Cholesterins um 1 mmol/l senkte das Risiko innerhalb der nächsten 5 Jahre einen Herz- oder Hirnschlag zu erleiden um 21%, und zwar unabhängig von Alter, Geschlecht, Cholesterinausgangswerten oder vorbestehenden Herz-Kreislauferkrankungen. Und: Dies betraf sowohl Personen mit einem niedrigen voraussagbaren Herz-Kreislaufereignis wie auch Personen mit einem hohen Risiko (z.B. mit zusätzlichem Übergewicht, hohem Blutdruck, Rauchen, vorbestehenden Herz-Kreislauferkrankung etc.).
Bis jetzt gilt in den heutigen Leitlinien, dass Statine bei Patienten mit erhöhten Cholesterinwerten erst dann eingesetzt werden sollen, wenn das Risiko in den nächsten 10 Jahren ein Herz- oder Hirngefässereignis zu erleiden bei mindestens 20% liegt.
Die Ergebnisse der Studie zeigen aber, dass Statine auch Personen schützen, bei denen das vorausberechenbare Herz-Kreislaufrisiko für die nächsten fünf Jahre unter 10% liegt.
Auf Grund der aktuellen Ergebnisse regen die Autoren an, den Schwellenwert neu zu überdenken und Cholesterinsenker auch bei Personen mit einem niedrigen persönlichen Herz-Kreislauf-Risiko einzusetzen.
05.06.2012