Hohes Cholesterin: Auch für junge Menschen eine Gefahr
Auch für 35-Jährige können hohe Cholesterin-Werte ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bedeuten. Andern Risikofaktoren (wie z.B. Rauchen, Bluthochdruck, Fettleibigkeit) schenken aber sowohl Patienten als auch Ärzte mehr Beachtung, als den Blutfettwerten.
Zu diesem Schluss kam eine Untersuchung an 996 Patienten in 20 Hausarztpraxen der Nordwestschweiz.
„Die Gründe, weshalb den ärztlichen Richtlinien nicht genügend Folge geleistet wird, sind grösstenteils auf die Mediziner zurückführen, zum Teil aber auch auf die Patienten selbst“, sagte Dr. Klaus Bally an der Jahresversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Innere Medizin (SGIM), die vom 23. bis 25. Mai 2007 in Basel stattfand.
Bally, Dozent am Institut für Hausarztmedizin (IHAM) der Universität Basel, ist Mitautor der Basler Cholesterinstudie. So komme es vor, dass Patienten Cholesterin-Untersuchungen in Form eines Screenings ablehnen, weil sie die Konsequenzen fürchteten – sprich, weil sie weder ihre Ernährung umstellen noch zusätzliche Medikamente einnehmen wollen.
Die Ärzte seien dagegen häufig durch andere Krankheiten des Patienten in Anspruch genommen, so dass das Cholesterin zu Unrecht in den Hintergrund tritt. „Wir sollten im Hinblick auf eine wirksame Prävention daraufhin arbeiten, dass Risikofaktoren wie das Gesamtcholesterin regelmässig auch bei Patienten mit niedrigem Risiko und vor allem auch bei jüngeren Menschen vom Hausarzt erfasst werden“, fordert Bally.
Die Schweizerische Gesellschaft für Innere Medizin (SGIM) ist der Berufsverband der Ärztinnen und Ärzte mit dem Facharzttitel „Innere Medizin’’. Als grösste medizinische Fachgesellschaft der Schweiz vertritt die SGIM seit ihrer Gründung im Jahr 1932 einerseits die Interessen ihrer 3’500 Mitglieder, andererseits auch die der rund 6’000 Internisten der Schweiz.
29.05.2007