Von Fastfood zur gesunden Ernährung: Oft fehlt der gute Wille
Meistens scheitern gute Vorsätze am Durchhaltevermögen oder aber, weil die Ziele zu hoch gesteckt wurden. Wer z.B. Schokolade liebt, soll nicht von einem Tag auf den andern darauf verzichten, sondern der Gesundheit zu Liebe weniger davon essen.
Eine Ernährungsstudie der Techniker Krankenkasse (TK) hat gezeigt, dass jeder Dritte seine gefassten Vorsätze bereits am nächsten Tag wieder fallen lässt.
Nebst fehlender Zeit geben die befragten Personen fehlender Wille und fehlendes Durchhaltevermögen als Grund für das „Scheitern“ an.
Weitere Resultate der Befragung:
- 85 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie zwar wissen, dass zu viel Fett ungesund ist. Aber: für jeden zweiten Mann und jede dritte Frau gehört Fett zu einem wirklich feinen Essen. Dabei ist zur Zeit der Fettanteil immer noch 30% über dem empfohlenen Mass.
- Joggingschuhe oder Fernbedienung? Salatbuffet oder Hamburger? 40% der Befragten berichteten über fehlendes Durchhaltevermögen, 39% nannten mangelnden Willen als Grund, das Vorgenommene nicht länger durchzusetzen.
Ratschläge, wie man mit kleinen Schritten grosse Ziele erreichen kann:
- Über Jahre antrainierte Ernährungsgewohnheiten lassen sich nicht von einem Tag auf den andern radikal ändern. Zauberformel der Experten: kleine Schritte in die richtige Richtung bringen auf Dauer mehr, als plötzliche und radikale Veränderungen. Z.B. Süssigkeiten nach und nach mit Obst ersetzen oder Pommes mit Salzkartoffeln, oder die Fernbedienung immer häufiger mit den Joggingschuhen austauschen.
- Wichtig ist der Zeitpunkt: Unter Stress hat der „innere Schweinehund“ ein leichtes Spiel, gute Vorsätze zunichte zu machen. Besser gelingt der Start in einer entspannten Phase, am Wochenende oder in den Ferien.
- Nicht zu hohe Hürden setzen: weniger ist besser als nichts. Es macht keinen Sinn eine Mahlzeit aus zu lassen, sonst drohen Heisshungerattacken. Diese werden dann oft schnell mit ungesundem Fast-Food gestillt. Ergebnis: Schlechtes Gewissen.
- Sich bewusst kleine Sünden gönnen – das stärkt die Moral und den Durchhaltewillen.
- Mit Genuss, sehr bewusst und am besten immer zur gleichen Zeit essen. So gewöhnt sich der Körper an einen Rhythmus, die Hungergefühle werden kleiner.
- Langsam Essen: das Sättigungsgefühl tritt erst nach ca. 20 Minuten ein. Schnellesser essen deshalb oft zu viel.
- Magenfüller: Vor dem Hauptgang einen Salat, eine Suppe oder ein grosses Glas Wasser zu sich nehmen; das füllt den Magen, der Hunger wird kleiner.
- Die Ernährung soll abwechslungsreich sein: Vollkornprodukte, Obst und Gemüse dürfen nicht fehlen. Diese Nahrung enthält wenig Fett, dafür viele Nähr- und Ballaststoffe.
- Lebensmittel mit hohem Energiegehalt schmecken oft gut, dienen aber nur der Energiezufuhr (schlecht für die Energiebillanz) und enthalten wenig oder keine Nährstoffanteile.
- Masshalten mit alkoholischen und zuckerhaltigen Getränken, sie enthalten keine Nährstoffe, dafür viele Kalorien. Auch hier: nicht nie, sondern mit Vernunft. Alkohol bei Männern nicht mehr als 2 Glas Wein oder Bier täglich, Frauen nicht mehr als 1 Glas täglich. Achtung: Alkohol vor dem Essen wirkt appetitanregend, das Hungergefühl wird grösser.
Fazit
Bei gesunden Erwachsenen ist erlaubt, was schmeckt. Aber alles mit Mass und Ziel und möglichst ausgewogen. Wer sich abwechslungsreich mit viel Rohkost und Obst ernährt, gibt seinem Körper alle notwendigen Bestandteile, die er braucht.
19.03.2007