Chronische myeloische Leukämie (CML): Verlaufskontrollen, Nachsorge
Die CML ist eine chronische Erkrankung, die den Betroffenen mit grösster Wahrscheinlichkeit ein Leben lang begleiten wird.
Daher müssen auch nach medikamentöser Stabilisierung der Erkrankung regelmässige Verlaufskontrollen erfolgen, um ein allfälliges Aufflackern der Erkrankung rechtzeitig zu erkennen. Dazu reichen in der Regel die molekularen Tests (BCR-ABL-Bestimmung) aus, die alle 3 bis 6 Monate erfolgen sollen. Bei dieser Gelegenheit kann auch das Blutbild kontrolliert werden.
Das Ziel der Nachsorgeuntersuchungen: Überwachen des Ansprechens auf die Therapie und frühzeitiges Erkennen eines Wiederaufflammens respektive Fortschreitens der Erkrankung, um entsprechende Massnahmen einleiten zu können. Die Verlaufskontrollen bieten dem Patienten auch die Möglichkeit, mit dem Arzt über das Befinden, Bedürfnisse, Beschwerden und Ängste zu sprechen.
Manchmal treten im Verlauf der CML weitere genetische Veränderungen (Mutationen) auf. Auch diese werden mit dem molekularen Test gefunden. Diese Mutationen können den Krankheitsverlauf ungünstig beeinflussen. Ist das der Fall, muss die Therapie allenfalls angepasst werden.
Nimmt die Konzentration der BCR-ABL-Kinase oder der Leukämiezellen im Blut oder im Knochenmark wieder zu, kann das auf ein Fortschreiten der chronischen Phase in die Akzelerationsphase oder Blastenkrise hinweisen. Durch sofortige Therapieanpassung kann dieses Aufflammen der Erkrankung (auch Rezidiv genannt) meistens wieder unter Kontrolle gebracht werden.
Woran kann der Betroffene selbst eine mögliche Progression der CML erkennen?
Genau so wichtig wie die Untersuchungen des Blutes sind die eigenen Beobachtungen des Wohlbefindens und des Körpers.
Folgende Kriterien können darauf hinweisen, dass sich die Krankheit nicht mehr "still" hält:
- Zunahme von Müdigkeit, Abgeschlagenheit
- Abnahme der Leistungsfähigkeit, Appetit- und Gewichtsverlust
- Fieber, Nachtschweiss
- Körperliche Beschwerden: Bauchschmerzen (durch Vergrösserung der Milz) oder Knochenschmerzen (Leukämiezellnester in den Knochen)
- Schwellungen an oder unter der Haut oder an Schleimhäuten (durch Leukämiezellnester)
In solchen Fällen ist es wichtig, dass diese Beobachtungen dem behandelnden Arzt geschildert werden. Anhand von Blutuntersuchungen kann dieser schliesslich prüfen, was die Ursache für die Symptome sein könnte und mit dem Betroffenen Behandlungsoptionen besprechen. Allenfalls handelt es sich auch nicht um eine Progression der CML, sondern "lediglich" um Nebenwirkungen der Therapie. Diese könnten durch relativ einfache Massnahmen gelindert werden.