Blutarmut: Anämie erhöht Risiko für Herz-Tod
Am Jahreskongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie wurde eine Studienanalyse präsentiert, die zum Schluss kommt, dass eine Anämie (Blutarmut) das Risiko an einem Herzkreislauf-Ereignis zu sterben, zu erhöhen scheint. Damit müsste ein tiefer Hämoglobin-Wert als zusätzliches Herzrisiko angesehen werden.
Für die Untersuchung werteten Forscher Daten aus der "Study of Health in Pomerania". Im Vordergrund standen die Folgen einer Anämie (Blutarmut) in einer zufällig ausgewählten Gruppe aus der Gesamtbevölkerung aus verschiedenen Bezirken in Norddeutschland.
Während einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 11.3 Jahren waren von ursprünglichen 4'200 Teilnehmern 541 gestorben; 180 davon an einem Herzkreislaufereignis (Herzinfarkt, Schlaganfall etc.). Dabei zeigte sich, dass im Vergleich zu Personen aus der Bevölkerung, Studienteilnehmer mit den niedrigsten Hämoglobin-Werten (Blutarmut) ein doppelt so hohes Risiko hatten, an einer Herz-Kreislauferkrankung zu sterben. Andere Herz-Risikofaktoren (Übergewicht, Diabetes, Bauchumfang, erhöhte Blutfettwerte, körperliche Aktivitäten, Alkoholkonsum, Rauchen, Alter etc.) wurden dabei mitberücksichtigt.
Ausserdem wurden Teilnehmer, die schon vor Studienbeginn unter Krebs litten oder bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten hatten, aus der Analyse ausgeschlossen. Auch dann standen tiefe Hämoglobin-Werte im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Tod durch ein Herzkreislauf-Ereignis.
Damit deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass nebst den heute bekannten Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen wie Übergewicht (erhöhter Bauchumfang), hoher Blutdruck, hohe Zucker- und Blutfette, Bewegungsmangel, Rauchen, Alkoholkonsum, Alter und Geschlecht, auch eine Blutarmut als Herz-Risikofaktor gelten sollte.
Folgende Ursachen können zu Blutarmut führen: Nebst offensichtlichem Blutverlust (Verletzungen, Operationen, starke Menstruation) oder unbemerktem Blutverlust (z.B. durch Magendarm-Erkrankungen), können auch ein Eisenmangel (Eisenmangelanämie), ein Vitaminmangel (Folsäure, Vitamin B12), Krebserkrankungen oder Blutbildungsstörungen zu einer Anämie führen.
10.09.2013 - dzu