Blutarmut durch Eisenmangel bei chronisch entzündlichen Gelenkerkrankungen häufig
Viele Patienten mit einer chronische entzündlichen Gelenkerkrankung (Rheumatoide Arthritis) leiden unter einer Blutarmut. Dabei ist häufig ein Eisenmangel die Ursache, wie Prof. Dr. Diego Kyburz an der Iron Academy 2013 am UniversitätsSpital Zürich berichtete.
30 - 60% der Patienten mit einer chronisch entzündlichen Gelenkerkrankung (medizinisch Rheumatoide Arthritis RA, auch Polyarthritis) entwickeln im Laufe der Zeit eine Anämie (Blutmangel). Das hat meist verschiedene Gründe.
Entzündliche Vorgänge im Rahmen der Erkrankung oder Medikamente, die bei der Rheumatoiden Arthritis eingesetzt werden, können als Nebenwirkung zu einer Anämie führen. Entweder vermindern die Wirkstoffe den Anteil der roten Blutkörperchen oder es kommt zu einem Folsäuremangel. Patienten mit Rheumatoider Arthritis haben ausserdem ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von bösartigen Lymphomen (Lymphdrüsenkrebs), die ebenfalls eine Blutarmut verursachen können.
Häufiger jedoch – in 50% aller Fälle - ist ein Eisenmangel an der Blutarmut bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis Schuld und nicht die Entzündung selbst. Mögliche Ursachen sind ein Eisenverlust aufgrund von versteckten Blutungen im Magen-Darmtrakt. Diese sind bei Langzeittherapien durch entzündungshemmende Wirkstoffe, wie sie bei der Rheumatoiden Arthritis eingesetzt werden (sogenannte NSAR oder Steroide), häufig.
Zur Abklärung der Blutarmut werden einerseits das Blutbild (Zusammensetzung des Blutes/Blutzellen) und die Entzündungsparameter sowie der Vitamin-B12-, Folsäure und der Ferritin (Eisenspeicher)-Status bestimmt. Sowohl bei einer akuten wie auch bei einer chronischen Entzündung können die Ferritin-Werte erhöht sein. Dies kann die Beurteilung des Eisenmangels erschweren. Um zu unterscheiden, ob tatsächlich ein Eisenmangel vorliegt oder die Blutarmut eine Folge der chronischen Entzündung ist, müssen deshalb weitere Eisenparameter (Transferinsättigung) im Blut bestimmt werden.
Die Rheumatoide Arthritis geht oft mit körperlichen Behinderungen einher. Hinzu kommen dann noch die Beschwerden der Blutarmut. Das zeigt, wie wichtig die Diagnose und Behandlung einer Blutarmut (Anämie) bei der Rheumatoiden Arthritis sind.
Bei der Blutarmut aufgrund der chronischen Entzündungsvorgänge werden entzündungshemmende Medikamente eingesetzt. Die Blutarmut durch Eisenmangel, Vitamin-B12- oder Folsäuremangel muss mit entsprechenden Präparaten behoben werden.
12.06.2013 - dzu