Eisenbehandlung bei Krebs: Intravenöse Eisengaben sind gut verträglich und wirksam
Die intravenöse Eisenbehandlung hilft Krebspatienten mit Blutarmut durch Eisenmangel - den Eisenmangel schnell und anhaltend zu beheben. Diese Ergebnisse wurden an der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie in Basel vorgestellt.
Krebspatienten leiden neben ihrer Grunderkrankung oftmals auch an einer Anämie, ausgelöst durch Eisenmangel (Eisenmangelanämie).
Diese kann durch die Chemotherapie oder den Tumor selbst verursacht sein. (siehe auch www.eisenmangel.ch/Risikogruppen/).
An der Studie beteiligten sich 68 Spezialpraxen (Hämatologie, Onkologie) mit insgesamt 639 Krebspatienten. 55% davon waren Frauen mit einem Durchschnittsalter von 67 Jahren. Alle Teilnehmer litten an einer krebsbedingter Blutarmut durch Eisenmangel.
Rund drei Viertel der Teilnehmer hatten bereits Chemotherapie erhalten. Jeder vierte Patienten hatte vor der Studie mindestens einmal eine der folgenden Eisentherapien bekommen: 13% Bluttransfusionen, 8% ein ESA*, 4% Eisentabletten oder intravenöses Eisen. *ESA ist ein Stimulans, welches hilft die roten Blutkörperchen schneller reifen zu lassen
Für die aktuelle Studie bekamen die Patienten insgesamt 1000 mg intravenöses Eisen.
Im Schnitt stieg dabei der Blut-Hb-Wert (roter Blutfarbstoff) nach 11 Wochen von 9.9 g/dl auf 11.3 g/dl und zwar unabhängig davon, ob die Patienten nur das intravenöse Eisen bekommen hatten oder noch zusätzlich andere Therapien (Bluttransfusion, ESA). Ab der 5. Woche blieben die Hb-Werte stabil auf einem Wert zwischen 11 und 12 g/dl.
Nur bei 2% der Teilnehmer traten Nebenwirkungen wie Übelkeit und Durchfall auf. Schwere Nebenwirkungen kamen praktisch nicht vor.
Bei Krebspatienten, welche unter Blutarmut durch Eisenmangel leiden, kann mit einer intravenösen Eisentherapie der Hämoglobin-Wert erhöht und stabil gehalten werden, waren sich die Experten einig. Und: Die intravenöse Eisentherapie ist sicher und macht wenig Nebenwirkungen.
14.03.2013