Wie sich Übergewicht auf den Eisenstoffwechsel auswirkt
Nicht nur ein Eisenmangel sondern auch erhöhte Ferrtinwerte (Speichereisen) können ein Hinweis auf Krankheitsvorgänge im Körper sein, wie Prof. Dr. Bernd Schultes an der Iron Academy 2013 am UniversitätsSpital Zürich berichtete.
Das metabolische Syndrom (Metabolismus = Stoffwechsel) ist keine eigene Erkrankung, sondern die Summe von verschiedenen Risikofaktoren.
Das metabolische Syndrom entsteht aus einer Kombination aus Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Cholesterin- und Blutzuckerwerte. Diese Kombination stellt einen bedeutenden Risikofaktor für Herzkreislauferkrankungen oder auch für Zuckerkrankheit (Diabetes) dar. Auch weitere Krankheiten wie die nichtalkoholische Fettleber sowie das Schlafapnoe-Syndrom (nächtliche Atempausen) werden mit dem metabolischen Syndrom in Verbindung gebracht
In den letzten Jahren wurde auch ein Zusammenhang zwischen dem metabolischen Syndrom und dem Eisenstoffwechsel immer deutlicher. Hohe Ferritinwerte (Ferritin ist das Speichereisen) treten als Zeichen eines Fortschreitens bei verschiedenen Lebererkrankungen auf und können auch ein Hinweis für die Entwicklung einer Zuckerkrankheit (Diabetes Typ2) sein. Das Ferritin kann aber auch allein aufgrund eines metablischen Syndrom erhöht sein. Denn: Beim metabolischen Syndrom kann es zu chronischen Entzündungsvorgängen kommen, die das Ferritin ansteigen lassen.
Aus der Ernährung können zwei verschiedene Eisen aufgenommen werden: das Häm-Eisen und das Nicht-Häm-Eisen. Ersteres wird aus Fleisch, Fisch und Geflügel aufgenommen. Das Nicht-Häm-Eisen stammt vorwiegend aus pflanzlichen Lebensmitteln. Belegt ist, dass der erhöhte Konsum von rotem Fleisch, welches viel Häm-Eisen enthält, mit einem erhöhten Risiko für einen Diabetes Typ2 zusammenhängt. Frauen mit hohen Ferritin-Werten scheinen dabei ein höheres Risiko für einen Diabetes zu haben, als Männer. Und dies obwohl Frauen im gebärfähigen Alter meist tiefere Ferrtinwerte aufweisen als Männer.
Der Experte räumt ein, dass die Mechanismen zwischen Eisenstoffwechsel und dem metabolischen Syndrom noch unzureichend erforscht seien.
13.06.2013 - dzu