Herzkrankheiten: Junge Frauen mit Endometriose scheinen gefährdet zu sein
Endometriose bedeutet eine schmerzhafte Erkrankung der Frau, bedingt durch das Verschleppen von Zellen der Gebärmutterschleimhaut in die Bauchhöhle. Häufige Therapie ist die Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke. Es scheint nun, dass dieses Vorgehen bei jungen Frauen das Herzinfarktrisiko erhöht.
Forscher des Brigham and Women's Hospital in Boston analysierten dazu Daten der grossen Nurses' Health Study II, die als Folgestudie seit 1989 Frauen im Gesundheitswesen untersucht und beobachtet. Von über 100'000 Frauen erkrankten gut 11'000 an Endometriose.
Während der durchschnittlichen Studiendauer von 20 Jahren erkrankten die Frauen mit Endometriose fast doppelt so häufig an einer Angina pectoris (Engegefühl in der Herzgegend und Schmerzen), erlitten 1.5 Mal häufiger einen Herzinfarkt und mussten 1.35 Mal häufiger einen Eingriff an den Herzkranzarterien durchführen lassen.
Frauen mit Endometriose, unter 40-jährig waren etwa dreimal so häufig von einer Herzkrankheit betroffen, als Frauen ohne Endometriose. Die Forscher vermuten, dass die Entfernung der Gebärmutter oder Eierstöcke und damit ein früherer Eintritt in die Menopause, mitverantwortlich ist für das erhöhte Risiko. Ein Östrogenmangel in der Menopause kann das Herzrisiko der Frauen zusätzlich erhöhen. Allerdings können auch andere Faktoren, wie eine hormonelle Behandlung der Endometriose, das Risiko ebenfalls erhöhen.
Obwohl ein direkter Zusammenhang zwischen einer Endometriose und einem erhöhten Herzrisiko damit noch nicht belegt sei, empfehlen die Forscher insbesondere jungen Frauen mit Endometriose, Herzrisiken wie Übergewicht, Rauchen, hoher Blutdruck, hohe Blutfettwerte etc. zu vermeiden und sich regelmässig auf Herzkrankheiten untersuchen zu lassen. Bei Herzsymptomen wie Schmerzen, Brustenge, Atemnot sollte baldmöglichst ein Arzt konsultiert werden.
- Krankheit - Endometriose
- Krankheit - Herzinfarkt, Myokardinfarkt
- Krankheit - Koronare Herzrkankheit, KHK
- Krankheit - Angina pectoris
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Weiterhin sind Kinder, Ausländerinnen und Ausländer, Geschiedene und Personen ohne nachobligatorische Ausbildung einem erhöhten Sozialhilferisiko ausgesetzt. Diese und weitere Aspekte sind Gegenstand der heute veröffentlichten Publikation des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Die Zahl der Sozialhilfebeziehenden ist im Zeitraum von 2005 bis 2014 um 10% von rund 238‘000 auf 262‘000 Personen angestiegen. Nimmt man die Sozialhilfequote als Mass des Sozialhilferisikos, relativiert sich aber der Anstieg der Fallzahlen. Aufgrund des gleichzeitigen Bevölkerungswachstums liegt die Sozialhilfequote 2014 bei 3.2 % wie im Startjahr 2005.
Die Risikogruppen für Sozialhilfeabhängigkeit haben sich in den letzten zehn Jahren wenig verändert: Kinder, Ausländerinnen und Ausländer, Einelternfamilien und Geschiedene sind nach wie vor einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Im Verlauf der Jahre zeigt sich aber auch eine Zunahme des Sozialhilferisikos bei Personen ab 55 Jahren von 1.9% im Jahr 2005 auf 2.7% 2014. Zudem steigt die Anzahl an Einpersonenfällen stark an (2005: knapp 70‘000, 2014: 96‘000).
Zusammenhang zwischen Sozialhilfebezug und tiefem Ausbildungsniveau nimmt zu
Der Zusammenhang zwischen Sozialhilfebezug und tiefem Ausbildungsniveau hat sich in den letzten zehn Jahren akzentuiert. Während der Anteil an Personen ohne nachobligatorische Ausbildung in der Wohnbevölkerung im Abnehmen begriffen ist, nimmt er in der Sozialhilfe zu. Der Wohnbevölkerungsanteil ohne nachobligatorischen Ausbildung beträgt 2005 knapp 14,8% und fällt um rund 3 Prozentpunkte auf 12.0 % im 2014. In der Sozialhilfe steigt der Anteil an Personen ohne nachobligatorische Ausbildung von 42.9% auf 46.3 %.
Eine nicht abgeschlossene oder ungenügende Ausbildung erweist sich darüber hinaus auch als Faktor für die Länge des Sozialhilfebezugs. Personen ohne nachobligatorische Ausbildung sind relativ häufig Dauerbeziehende, die ununterbrochen auf Sozialhilfe angewiesen sind. Neben einer ungenügenden Ausbildung erhöhen eine Scheidung oder Trennung und eine grosse Anzahl Kinder das Risiko eines lang anhaltenden Sozialhilfebezugs. Dies trifft insbesondere auf Familien mit Kindern im Vorschulalter und auf Einelternfamilien zu.
Abnehmende Sozialhilfequote in grossen Städten
Betrachtet man die Sozialhilfebelastung nach Grösse der Gemeinden, so zeigt sich deutlich, dass die Sozialhilfequote nach Gemeinden mit der Wohnbevölkerung zunimmt.
Personengruppen mit erhöhtem Risiko, Sozialhilfe zu beziehen, sind in Städten mit Zentrumscharakter überproportional vertreten. Dazu zählen beispielsweise Alleinerziehende, Alleinstehende, Ausländerinnen und Ausländer, Geschiedene und Arbeitslose. Im Vergleich zum Jahr 2005 zeigt sich aber, dass in den grossen Städten ab 100‘000 Einwohnern eine Abnahme der Sozialhilfequote zu beobachten ist: während diese im Jahr 2005 bei 6.3 % gelegen hat, beträgt sie im 2014 5.9 %.
Die räumliche Verteilung der Sozialhilfequote im Jahr 2014 zeigt, dass städtische Gebiete eine höhere Sozialhilfebelastung aufweisen. Diese regionalen Unterschiede ergeben sich zum einen aus kantonal unterschiedlich ausgestalteten, der wirtschaftlichen Sozialhilfe vorgelagerten Sozialleistungen. Zum anderen haben Unterschiede in der Bevölkerungsstruktur und der Wirtschaftsstruktur einen Einfluss auf die Sozialhilfebelastung.
05.04.2016 - dzu