Essstörungen: Bei jungen Männern häufig übersehen
Anorexie (Magersucht) und Bulimie (Ess-Brechtsucht) galten lange als häufige Essstörungen bei Frauen. Dass auch Männer, insbesondere junge Männer, ebenfalls gefährdet sind und unter solchen Störungen leiden, wurde lange verschwiegen und auch von Ärzten zu wenig beachtet.
39 junge Menschen (darunter 10 männliche Jugendliche) zwischen 14 und 25 wurden von Forschern der University of Oxford und Glasgow über ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit Essstörungen befragt. Die Meinung ist, dass Essstörungen insbesondere bei jungen Männern zu selten diagnostiziert und entsprechend behandelt werden.
Ursache dafür, ist oft das Verhalten der jungen Männer selber: sie nehmen ihre Symptome nicht als Störung war und sind sich nicht bewusst, dass zum Beispiel tagelanges Nichtessen oder zwanghaftes Kalorienzählen die Symptome einer Krankheit darstellen. Allgemein trägt aber dazu bei, dass Essstörungen immer noch auch von der Mehrheit als "Frauen- oder Mädchenkrankheit" angeschaut wird. Von den teilnehmenden Männern kamen Voten wie: Mein Arzt nahm mich nicht ernst – "er solle sich wie ein Mann verhalten"; andere mussten lange auf einen Termin beim Facharzt warten, bei anderen kam es zu falschen Diagnosen.
Bilder vom und das Verlangen nach dem perfekten Körper haben längst die jungen Männer erreicht. Zeitschriften mit Bildern und Geschichten von dünnen, aber dennoch muskelbepackten Männern, setzen insbesondere männliche Jugendliche unter Druck. Oft fehle ihnen aber der Mut darüber zu sprechen und frühzeitig Hilfe zu holen, so die Experten.
10.04.2014 - dzu