Erhöhtes Mundkrebs-Risiko durch Oralverkehr
Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Zahl der Zungen-, Hals- und Rachenkrebs-Fälle gestiegen ist. Der Grund: sexuelle Übertragung des HP-Virus durch Oralverkehr. Die Forscher plädieren für die HPV-Impfung auch für Buben.
Rund 46'000 Krebsfälle analysierten Forscher der Johns Hopkins University in Baltimore, Amerika.
Sie bezogen die Daten aus dem National Cancer Institute und suchten nach Verbindungen zwischen Mund- und Rachenkrebs und verschiedenen sexuellen Praktiken.
Resultat: Die Zahl der Zungen-, Hals- und Rachenkrebs-Fälle ist seit 1973 um einen Drittel gestiegen. Den höchsten Anstieg an HP-Infektionen fanden die Forscher bei jungen, weissen Männern. Der Grund für den Anstieg liegt, laut Meinung der Forscher, im veränderten Sexualverhalten der Menschen, die durch die sexuelle Revolution hervorgerufen wurde sowie beim Humanen-Papilloma-Virus (HPV), das durch Oralverkehr übertragen werden kann.
Zur Zeit wird vor allem jungen Frauen die Impfung gegen das HP-Virus empfohlen, welches unter anderem für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich gemacht wird.
Unabhängige Krebseinrichtungen in Amerika fordern nun die HPV-Impfung für Buben. Damit wird die HPV-Übertragung dezimiert und Männer können sich so vor Mundkrebs schützen. "Ein solcher Schritt wäre dringend notwendig. Die Zahl der Krebsfälle bei Männern darf nicht weiter ansteigen", fordert Walker von Cancer Research in Grossbritannien.
Während die Fälle von Mundkrebs durch HPV steigen, sinkt die Zahl der durch Alkohol oder Tabak verursachten Mundkrebs-Fälle seit 1982. Und: die Forscher fordern weitere Untersuchungen bezüglich Rasse, Sexualverhalten und der Verbindung zu oralem Sex.
03.03.2008